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Übernahme durch Bayer: Schering ist Geschichte
Mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag ist auch die zeitweilig spektakuläre Übernahme von Schering durch Bayer fast zu ihrem Abschluss gekommen. Mit der formalen Übernahme ist das größte deutsche Pharmaunternehmen entstanden. Da Bayer über mehr als 95 Prozent der Schering-Aktien verfügt, kann der Mehrheitsaktionär die wenigen übrigen noch verbliebenen Schering-Aktionäre nach den geltenden aktienrechtlichen Regelungen im so genannten Squeeze-Out-Verfahren zum Verkauf ihrer Anteile zwingen. Zur Preisbildung wird eine neues Wertgutachten erforderlich sein. In den Wirtschaftsmedien wurde bereits spekuliert, die Zwangsabfindung könne um einige Euro über den bisher von Bayer gebotenen 89 Euro pro Aktie liegen.
Im "Handelsblatt" wurde der bisherige Schering-Aufsichtsratschef Giuseppe Vita mit der Einschätzung zitiert, Schering sei ein Opfer seines eigenen Erfolgs geworden, aber es sei bei Bayer gut aufgehoben. Damit spielte er auf die guten geschäftlichen Erfolge des Berliner Unternehmens und die gute Marktposition in wichtigen Märkten an, wodurch es ein attraktives Übernahmeziel geworden sei. Der ausgeschiedene Schering-Vorstand Hubertus Erlen habe dagegen geäußert, ein weniger erfolgreiches Unternehmen sei noch leichter zu übernehmen gewesen. Grund für die erfolgreiche Übernahme sei vielmehr die Aktionärsstruktur gewesen, denn Schering habe sich nicht auf eine Eigentümerfamilie stützen können – im Gegensatz zu anderen börsennotierten deutschen Pharmaunternehmen wie Merck, Schwarz Pharma, Altana oder Fresenius.
Schering war mit seinen interessanten und ertragsstarken Produkten sicher ein attraktives Übernahmeziel. Ob es jedoch als Teil des großen Bayer-Konzerns noch ertragreicher sein wird als bisher, muss in Zukunft erst noch gezeigt werden. tmb
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