Hilfsmittel: Die Tücken des Alltags allein bewältigen

Bei einer eingeschränkten Funktion des Schultergelenks ist beispielsweise eine Waschhilfe, die aus einem abnehmbaren Waschlappen besteht, sehr hilfreich. Sie ermöglicht es, an schwer zu erreichende Körperstellen heranzukommen. Das Besondere ist zudem, dass der Waschlappen aus einem Spezialmaterial besteht, das Wasser nicht aufsaugt. So nimmt die Waschhilfe während des Waschens nicht an Gewicht zu und dem Patienten wird der Umgang nicht zusätzlich erschwert.

Vor allem für weibliche Patienten sehr nützlich sind Strumpfanzieher, mit deren Hilfe das schmerzliche Bücken umgangen werden kann und die das Anziehen von Socken und Strumpfhosen erleichtern. Er besteht aus einer an den Socken zu befestigenden Schnur, die so die Arme verlängert. Da er nur wenig Platz benötigt ist der Strumpfanzieher auch für Reisen geeignet.

Hilfe in der Küche und im Haushalt Ist die Fingerkraft bzw. -beweglichkeit aufgrund der Krankheit eingeschränkt, so kann schon das Öffnen einer einfachen Flasche zum Problem werden. Hier schaffen Flaschenöffner Abhilfe, die den Kraftaufwand vermindern. Sie werden auf die Flasche aufgesetzt und helfen so beim Öffnen der üblichen Dreh- und Kronverschlüsse.

Beim Essen mit eingeschränkter Fingerfunktion kann ein Essbesteck zum Abwinkeln helfen: Der Winkel lässt sich bei diesem besonderen Besteck, dessen Griffe aus Gummi sind, individuell verstellen. Es gibt Einhand-Messer, mit denen Lebensmittel mit nur einer Hand geschnitten werden. Sie sind für Rechts- und Linkshänder gleichermaßen geeignet.

Im Haushalt können zur Entlastung der Finger besondere Scheren mit abgerundeter Klinge eingesetzt werden, deren Griffe durch einen federnden Kunststoffsteg miteinander verbunden sind. Dadurch öffnet sich die Schere von selbst, ohne dass eine Kraft aufgewendet werden muss.

Ebenfall eine Entlastung für Hand und Finger bietet eine stabile Greifzange, an deren Griff ein Magnet angebracht ist. Sie ist in mehreren Modellen erhältlich, zum Beispiel auch mit einer Unterarmstütze, die den Umgang noch vereinfacht. Geeignet ist die Zange zum Aufheben von kleineren und leichten Gegenständen aus Metall.

Hürde: Tuben, Blister und Tabletten Bei Einschränkungen der Feinmotorik der Finger stellt der Tablettenentblisterer oder -ausdrücker eine große Hilfe dar. Dieses Hilfsmittel löst die Tabletten ohne sie zu beschädigen aus der Verpackung. Das Gerät ist leicht zu reinigen und ebenso leicht zu handhaben.

Es sind Tablettenteiler erhältlich, die es ermöglichen, Tabletten mit nur sehr geringem Kraftaufwand zu zerteilen. Liegt eine Funktionseinschränkung der Hände oder Arme vor, sind einfache rutschfeste Unterlagen nützlich, die verhindern, dass Flaschen während des Öffnens wegrutschen können. Es gibt auch Haltebrettchen, die mit einer Gabel versehen sind und so die selbstständige Nahrungsaufnahme ermöglichen. Bei Problemen mit der Feinmotorik der Finger helfen Tubenentleerer. Diese sind stabil und quetschen den Inhalt heraus, ohne die Tube zu verletzen.

Aber auch für Freizeitaktivitäten gibt es Hilfsmittel: Mit ihren nicht mehr so beweglichen Fingern haben Rheumatiker z. B. beim Kartenspielen oft Schwierigkeiten. Hier hilft ein Spielkartenhalter, der die Hand ersetzt. Eine spezielle Folie an der Unterseite des Spielkartenhalters verhindert zudem das Wegrutschen auf der Tischfläche.<