Prisma

Der Rausch der Erkenntnis

Ein amerikanischer Wissenschaftler griff die Frage auf, warum Menschen so neugierig sind. Den Wissensdurst erklärt er mit der Sucht nach dem berauschenden Gefühl, das sich im Moment der Erkenntnis einstellt.

Die These von Irving Biedermann von der Universität in Los Angeles basiert auf der Entdeckung, dass sich im Sehzentrum ungewöhnlich viele Opiat-Rezeptoren befinden. Besonders an den Nervenzellen, die für das Verarbeiten und Interpretieren von Bildern zuständig sind, ist ihre Anzahl hoch. An diesen Zellen wird auch jene Hochstimmung ausgelöst, die sich beim Verstehen komplexer Vorgänge einstellt. Eine Untersuchung zeigte, dass die Hirnregionen von Probanden besonders aktiv waren, wenn sie sich zum ersten Mal ein faszinierendes Bild ansahen. Beim wiederholten Betrachten des Kunstwerkes ließen die Reaktionen der Nervenzellen nach. Das faszinierende Gefühl lässt sich also nur durch etwas Neues erzielen, so der Forscher. Er vermutet, dass neben dem Sehen auch andere Sinne diesem Rausch unterliegen. war

Quelle: Am. Scientist 94 (3), 247 (2006).

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