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Stiftung Warentest: Handbuch Selbstmedikation neu aufgelegt

BERLIN (ks). Die Stiftung Warentest hat 2000 Medikamente bewertet und die Ergebnisse in der stark erweiterten Neuauflage des "Handbuchs Selbstmedikation" veröffentlicht. Neu aufgenommen wurden Medikamente, die seit 2004 nicht mehr zu Lasten der GKV verordnet werden dürfen und nun ohne Rezept in der Apotheke gekauft werden müssen. 35 Prozent der Bewertungen lauten "wenig geeignet".

Gerade die bisher rezeptfähigen Mittel haben es nach der Bewertung der Warentester in sich: So erwiesen sich beispielsweise viele pflanzliche Prostatamittel mit Extrakten aus Brennnessel, Gräserpollen, Kürbissamen oder Goldrute als "wenig geeignet" (z. B. Bazoton, Prostamed oder Cernilton). Allenfalls vertretbar seien Mittel, die nur Sägepalmenextrakt enthalten. "Wenig geeignet" sind dem Ratgeber zufolge auch pflanzliche Mittel, die gegen Beschwerden in den Wechseljahren empfohlen werden. Aber auch bekannte Mittel wie Aspirin Complex, Wick MediNait, Grippostad C oder Rhinopront Kombi, sowie viele Migränemittel, die in der Apotheke ohne Rezept angeboten werden, wurden als "wenig geeignet" eingestuft. Die Beispiele reichen von Migraefux orange über Neuranidal bis zu Thomapyrin intensiv. Auch Mittel gegen Altersbeschwerden werden allesamt als "wenig geeignet" bewertet. Als "geeignet" und damit empfehlenswert gelten dagegen fast alle Mittel zur Raucherentwöhnung.

Das "Handbuch Selbstmedikation" informiert über die Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbehandlung bei mehr als 80 Erkrankungen und enthält Preisvergleiche für "geeignete" Medikamente. Es ist für 34 Euro im Buchhandel erhältlich (z. B. über www.dav-buchhandlung.de).

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