Prisma

Endoskopie: Haarklein beobachtet

Endoskospische Geräte ermöglichen Medizinern, auf schonende Weise in den Körper zu sehen und operative Eingriffe vorzunehmen. Für besonders filigrane Bereiche waren die Geräte bislang jedoch zu groß. Ein neues Mini-Endoskop aus einer einzelnen optischen Faser soll dies ändern.

Nur 8 bis 25 Hundertstel Millimeter ist das Instrument dick und somit nicht umfangreicher als ein menschliches Haar. Durch die hochflexible Faser wird ein Lichtstrahl geleitet und in seine Einzelfarben aufgelöst, wobei jede Farbe einen eigenen Ausschnitt des zu untersuchenden Gewebes beleuchtet. Die Stärke der reflektierten Strahlen wird gemessen und in ein dreidimensionales Bild von bis zu 400.000 auflösbaren Punkten umgewandelt. In einem Experiment wurde die winzige Apparatur bereits getestet. Dabei konnten die Wissenschaftler auf dem Bauchfell von Mäusen kleinste Wucherungen entdecken. Mit dem hauchfeinen Gerät können künftig möglicherweise auch Ungeborene untersucht oder behandelt und größere Operationen durch ambulante Eingriffe ersetzt werden. war

Quelle: Nature 443, 765-767 (2006).

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