Prisma

Sollte Coffein in der Schwangerschaft tabu sein?

Der Genuss von coffeinhaltigen Getränken während der Schwangerschaft ist seit langem umstritten. Dass Coffein das Ungeborene beeinflusst, gilt als erwiesen. Unklar ist, ab welcher Dosis Veränderungen auftreten. Einem Tierversuch zufolge braucht es nur geringe Mengen.

Wissenschaftler der Michigan State University untersuchten den Einfluss geringer Coffeinmengen auf Ratten–babys, indem sie deren Müttern während der Schwangerschaft Coffein verabreichten. Sie fanden Veränderungen in den Zellen und beim Verhalten der Tiere. So zeigte sich eine geringere Aufnahme von Gluatamt in die Gehirnzellen. Vom Verhalten her waren diese Ratten aktiver und weniger gehemmt als Vergleichstiere. Theoretisch könnte Coffein in der Schwangerschaft somit ein möglicher Auslöser für ein späteres Zappelphilipp-Syndrom sein. Praktisch sollte von solchen Aussagen allerdings noch abgesehen werden. Peter Husslein von der Universität Wien weist darauf hin, dass man bei Tierstudien vorsichtig sein sollte. "Bei Menschen haben wir bisher noch keinen Beleg dafür, dass Coffein für das ungeborene Kind gesundheitsschädigend ist." ral

Quelle: Nature online, Meldung vom 16.10.2006

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