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Aus Kammern und Verbänden
Pharmazieräte: Qualität in der Rezeptur als Standbein der Apotheke
25 Millionen hergestellte Rezepturen in deutschen Apotheken sprechen eine deutliche Sprache: Die Rezeptur ist nach wie vor ein wichtiges Standbein der öffentlichen Apotheke und macht sie vor Ort unersetzbar. Umso wichtiger ist die Qualität und Sicherung dieser apotheken–spezifischen Dienstleistung.
Apotheken nicht zu Aus–gabestellen degradieren Die Verlagerung der Rezepturen in "Zentralapotheken" birgt die Gefahr der Degradierung der öffentlichen Apotheke vor Ort zu reinen "Ausgabestellen". Die flächendeckende Versorgung – auch im Notdienst oder im Notfall – wäre gefährdet. Eine qualitativ hoch stehende Rezepturherstellung gehört deshalb zu den Pflichten jeder Apotheke und jedes Apothekers. Dies war auch eine Forderung, über die Dr. Bendas aus der Arbeitsgruppe AATB (Arzneimittel-, Apotheken-, Transfusions- und Betäubungsmittelwesen) der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden berichtete. Der Geschäftsführer der ABDA für Apotheken-, Arzneimittel- und Berufsrecht Lutz Tisch beleuchtete die Qualität bei Herstellung und Beratung in der Apotheke aus ordnungspolitischer Sicht und ging auch auf die Vorgänge im Saarland und die Gesundheitsreform ein.
Dr. Mona Tawab vom ZL zeigte die Ergebnisse der Rezepturringversuche auf, Prof. Dr. Jörg Breitkreutz, Universität Düsseldorf, ging speziell auf einzelne Substanzen ein. Beide analysierten die möglichen Fehlerursachen und gaben Hinweise zur Optimierung und Qualitätsverbesserung. Insbesondere sind die Verwendung der richtigen Waage (Mindestlast), das Vier-Augen-Prinzip zur Vermeidung von Wägefehlern und die Anweisungen der Hersteller von geschlossenen Rührsystemen zu beachten.
Das Referat von Dr. Andreas Kiefer, Vizepräsident der LAK Rheinland-Pfalz, stand unter dem Thema: Wie sichert der Apothekenleiter die Qualität der in der Apotheke hergestellten Arzneimittel? Gibt es interne und externe Nachweise darüber? Worauf ist besonders zu achten? Er wies dabei besonders auf die Leitlinie der Bundesapothekerkammer zur Herstellung von nichtsterilen Rezeptur-Arzneimitteln hin (siehe Resolution 2).
Dr. Ulrich Krötsch, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, ging auf die Qualitätsoffensive der Bundesapothekerkammer ein, die ja auch den Bereich Rezeptur beinhaltet. Die APD unterstützt diese Qualitäts–offensive voll und ganz (siehe Resolution 3). Dr. Werner Aye von der Bezirksregierung Münster referierte über den Verleih von Medizinprodukten in der Apotheke, insbesondere von Milchpumpen, Babywaagen und Inhalatoren.
Ein Thema bei den Diskussionen waren natürlich die Vorgänge im Saarland. Die APD sieht die Erlaubniserteilung als klaren Gesetzesverstoß und verabschiedete hierzu einstimmig eine Resolution (Resolution 1).
Abgerundet wurde das umfangreiche Vortragsprogramm mit dem traditionellen Festvortrag. Hier beleuchtete Prof. Dr. Christoph Friedrich, Universität Marburg, das Verhältnis Arzt–Apotheker in der Geschichte, wobei die Parallelen zur Gegenwart unübersehbar waren.
Die von einem Rahmenprogramm begleitete Tagung war wieder hervorragend organisiert von den Ehepaaren Demelius/Dr. Berger und Dr. Buttle, denen ich im Namen aller Teilnehmer an dieser Stelle ganz herzlich danken möchte.
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