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- DAZ 51/2006
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Arzneimittel und Therapie
Zulassungserweiterung: Imiquimod als Therapieoption bei aktinischen Keratosen
Der Zulassungserweiterung liegen die Ergebnisse einer offenen, multizentrischen Studie zugrunde, in der multiple aktinische Keratosen am Kopf behandelt wurden: Im Rahmen des Therapieregime wurde die Creme initial dreimal wöchentlich über einen Zeitraum von vier Wochen appliziert. Bei den Patienten, bei denen die Keratosen persistieren, schloß sich nach vierwöchiger Behandlungspause ein weiterer vierwöchiger Therapiezyklus an. Die vollständige Abheilungsrate nach zwei Zyklen entspricht der nach 16-wöchiger Dauertherapie, wie sie in den USA zugelassen ist. Dieses neue Therapieschema hat den Vorteil, dass die Medikamentenexposition verringert und die Behandlungsdauer insgesamt verkürzt wird. Nach Abschluss der Studie mit 180 niedergelassene Dermatologen lag die Abheilungsrate der aktinischen Läsionen bei 85%, wobei schon nach dem ersten Therapiezyklus 65% vollständig abgeheilt waren.
Imiquimod aktiviert das Immunsystem Der Wirkmechanismus von Imiquimod beruht auf einer Stimulierung der körpereigenen Immunantwort der Haut. Der topische Immunmodulator regt die Produktion von Zytokinen, Interferonen und Interleukinen, an. Die Zytokin-Freisetzung führt häufig zu Erythemen und Inflammationen an der Applikationsstelle; diese sind jedoch therapeutisch gewünscht und Zeichen für die Wirksamkeit der Behandlung. Sie klingen in der Regel rasch ab. Als Flächentherapie beeinflusst Imiquimod neben den sichtbaren Tumoren das gesamte UV-geschädigte Hautareal und führt so zur Demaskierung nicht-sichtbarer Läsionen, die während der Behandlung ebenfalls abheilen.
Mit der Zulassungserweiterung für die Therapie der aktinischen Keratosen hat Aldara® 5% Creme sein Indikationsspektrum erweitert. Der Immunmodulator ist bereits für die Behandlung einer weiteren Form des hellen Hautkrebses, des kleinen superfiziellen Basalzellkarzinoms (BCC), sowie gegen Genital- und Perianalwarzen zugelassen.
Aktinische Keratosen sind Carcinoma in situ In zehn Prozent der Fälle entwickelt sich aus den aktinischen Keratosen ein invasives Plattenepithelkarzinom. Die keratösen Zellen weisen bereits alle typischen Charakteristika auf, die man bei invasiven, weit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen findet. Deshalb werden aktinische Keratosen auch als Plattenepithel-Carcinoma in situ bezeichnet. Klinisch imponieren sie als trockene, schuppende Läsionen der Haut, die sich nach chronischer Sonnenexposition einstellen. Aktinische Keratosen sind demnach die ersten klinisch manifesten Hautveränderungen in einem UV-geschädigten Hautareal, in dem potenziell weitere Läsionen entstehen können. ck
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