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Arzneimittel und Therapie
Chronische Hepatitis B: Schnelle Virussuppression mit Telbivudin
Die Wirksamkeit des Nukleosid-Analogons Telbivudin, das eine Aktivität gegen das humane Hepatitis-B-Virus zeigt, beruht auf einem Kettenabbruch bei der reversen Transkription des Virus.
In den USA und der Schweiz schon zugelassen Telbivudin, das als Tablette einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen wird, erhielt am 25. Oktober 2006 die Zulassung in den USA (Tyzeka™). Unter dem Handelsnamen Sebivo® ist Telbivudin bereits seit August 2006 in der Schweiz erhältlich. Der Zulassungsantrag für die Vermarktung von Telbivudin in der Europäischen Union wurde im ersten Quartal 2006 bei der EMEA eingereicht.
Telbivudin hemmt die Virusreplikation Auf der 57. Jahrestagung der American Association for the Study of Liver Diseases (AASLD) in Boston wurden neue Studienergebnisse vorgestellt: Nach den Zweijahresdaten der GLOBE-Studie, einer klinischen Studie der Phase III mit 1367 Teilnehmern, wird die Absenkung der Viruslast unter die Nachweisgrenze mit Telbivudin signifikant häufiger erreicht als mit Lamivudin (56 vs. 39% der HBeAg-positiven Patienten; 82 vs. 57% der HBeAg-negativen Patienten,). Die beim AASLD gezeigten Daten basieren auf einer umfassenden Intent-To-Treat-Analyse, in die die Ergebnisse aller in die Studie aufgenommenen Patienten vollständig einbezogen wurden.
Weniger Resistenzen Die Telbivudin-Behandlung war mit einer geringeren Anzahl und Schwere resistenzbedingter Serum-ALT-Erhöhungen assoziiert als Lamivudin. Frühzeitige PCR-Negativität war auch mit einer niedrigeren Resistenzentwicklung assoziiert: Bei den mit Telbivudin behandelten Patienten, die nach 24 Wochen PCR-negativ waren, lagen die Resistenzraten nach zwei Jahren bei 4% (HBeAg-positive) bzw. 2% (HBeAg-negative Patienten). Insgesamt entwickelten die Telbivudin-Patienten im Laufe von zwei Jahren signifikant seltener eine Virusresistenz als die mit Lamivudin behandelten Patienten (17,8 vs. 30,1% der HBeAg-positiven und 7,3 vs. 15,4% der HBeAg-negativen Patienten.
Die Zweijahresergebnisse der GLOBE-Studie sprechen für ein günstiges Sicherheitsprofil von Telbivudin. Grad-3- und Grad-4-Erhöhungen der Kreatinkinase traten unter Telbivudin häufiger auf als unter Lamivudin (13 vs. 4%). Die Art und Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen war in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. ck
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