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Chronisches Müdigkeitssyndrom: Nichts geht mehr

Ein chronischer Erschöpfungszustand, der auch durch Schlaf nicht verschwindet, kennzeichnet das Chronische Müdigkeitssyndrom, CFS. Die ursächlichen Faktoren für die Erkrankung sind sehr komplex, wie Wissenschaftler in der Zeitschrift "Lancet" schreiben.

Etwa 400 von 100.000 Erwachsenen leiden unter CFS. Durch die andauernde Müdigkeit kommt es zu körperlichen Beschwerden, die von Kopfschmerzen über Schlafstörungen bis hin zu Muskelschwäche reichen. Oft lassen sich über mehrere Monate hinweg auch grippeähnliche Zustände beobachten, ohne dass eine Infektion vorliegt. Niederländische Wissenschaftler diskutieren nun in einer Veröffentlichung, welche möglichen Faktoren zum Auslöser für die Krankheit werden können. Ihrer Aussage nach ist die Entstehung des chronischen Müdigkeitssyndroms vom Zusammenspiel zahlreicher Faktoren abhängig. Anfällig für CFS sind demnach vor allem Menschen, die zu Introvertiertheit und emotionaler Labilität neigen. Auch genetische Einflüsse werden diskutiert. Starke psychische und physische Erlebnisse, aber auch Infektionen mit dem Eppstein-Barr-Virus scheinen als Auslöser zu fungieren. Psychologische Prozesse halten die Beschwerden dann aufrecht. Psychotherapie sowie Bewegungs- und Verhaltenstherapie sind bislang die einzigen Erfolg versprechenden Behandlungsmethoden. war

Quelle: Lancet 367, 346 – 355 (2006).

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