Prisma

Vergesslichkeit liegt in der Familie

Ob jemand an Alzheimer erkrankt, hängt stärker von seinen Erbanlagen ab als bisher angenommen. Die Auswertung umfangreicher Zwillingsstudien zeigt, dass Umweltfaktoren nur etwa 20 Prozent des Demenzrisikos ausmachen.

Wissenschaftler der Universität in Los Angeles haben die Daten von knapp 12.000 Zwillingspaaren untersucht, bei denen beide Geschwister älter als 65 Jahre waren. Kern der Studie war, die Demenzhäufigkeit zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen zu vergleichen. Im Ergebnis war bei 392 der untersuchten Paare mindestens ein Zwilling an Alzheimer erkrankt, im Falle eineiiger Geschwister waren allerdings deutlich häufiger beide betroffen. Auch zeigten die genetisch identischen Zwillinge oft im gleichen Alter erste Anzeichen einer verminderten Hirnleistung. Die Forscher vermuten daher im Erbgut die Veranlagung, an Alzheimer zu erkranken. Auch bei den bisher als sporadisch und ohne familiäre Ursache auftretenden Alzheimerformen scheinen die genetischen Einflüsse hauptverantwortlich für die Erkrankung zu sein. Dennoch sollten Auswirkungen von Lebensweise und äußerlichen Faktoren nicht unterschätzt werden, betonen die Wissenschaftler. Durch Umstellung individueller Gewohnheiten sei es durchaus möglich, das Risiko einer Alzheimererkrankung zu verringern. war

Quelle: Arch. General Psychiatry 63, 168 – 174 (2006).

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