US-Wahl kurbelt Nachfrage an

Trump-Sieg steigert Nachfrage nach oralen Notfallkontrazeptiva und Vasektomien

Berlin - 18.11.2024, 16:45 Uhr

Der zukünftige US-Präsident Donald Trump: (Foto: IMAGO/MediaPunch)

Der zukünftige US-Präsident Donald Trump: (Foto: IMAGO/MediaPunch)


In den USA müssen Bürger*innen fürchten, dass in den nächsten Jahren ihre Rechte auf Verhütung und Abtreibung eingeschränkt werden könnten. Deshalb kam es in Folge des Wahlsiegs von Donald Trump zu einem explosionsartigen Anstieg der Nachfrage nach oralen Notfallkontrazeptiva und Vasektomien.

Die erneute Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten führt in vielen Bereichen zu Verunsicherung. Offenbar befürchten US-Bürger*innen, dass unter seiner Führung Freiheitsrechte in Bezug auf Abtreibung und Verhütung eingeschränkt werden. Das führt zu einer deutlich stärkeren Nachfrage nach oralen Notfallkontrazeptiva, wie die Washington Post in der vergangenen Woche berichtete. Laut der Organisation „Aid Access“ wurden in den 24 Stunden nach der Bekanntgabe des Wahlsiegs von Trump 17-mal mehr Anfragen für orale Notfallkontrazeptiva als im bisherigen Durchschnitt verzeichnet. Zeitweilig stürzte die Internet-Seite von „Aid Access“ aufgrund der vielen Anfragen ab, heißt es.

Die Organisation „Just the Pill“ teilte zudem mit, es sei auffällig, dass seitdem auch zahlreiche Anfragen von Menschen eingingen, die nicht schwanger waren – was ungewöhnlich sei. Parallel dazu stieg die Zahl der Terminanfragen für Vasektomien am Tag nach der Wahl um 1.200 Prozent, teilte die Organisation „Planned Parenthood“ mit.

Die Präsidentin der National Abortion Federation Brittany Fonteno sagte dazu: „Die Menschen verstehen, dass die Bedrohung für den Zugang zur Abtreibung unter einer Trump Regierung sehr real ist.“ Die Menschen seien verständlicherweise besorgt.

Trumps Haltung zur Abtreibungsgesetzgebung ist bisher widersprüchlich. Während er sich einerseits als „lebensfreundlichsten Präsidenten der Geschichte“ bezeichnet hat – was begrifflich eine Nähe zu fundamentalistischen Abtreibungsgegnern signalisiert – hat er anderseits ein Veto gegen ein generelles Abtreibungsverbot angekündigt.

Abtreibungsgegner in der USA wollen auf der Grundlage des Comstock Act aus dem Jahr 1873 ein Versandverbot für orale Notfallkontrazeptiva durchsetzen. Unter anderem Trumps designierter Vize James David Vance unterstützt das Vorhaben. Trump lehnte dieses jedoch in einem Interview mit dem Nachrichtensender CBS im August ab.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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