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Stiftung Rufzeichen Gesundheit: Mit Aufklärung gegen das metabolische Syndrom
Auftakt war eine Pressekonferenz, auf der die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats das Problem umfassend beleuchteten und die geplanten Aktivitäten vorstellten.
Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhte Lipidwerte und erhöhte Glucosewerte: Dieses "tödliche Quartett" kennzeichnet das metabolische Syndrom. Konkreter wird eine neue internationale Definition: Danach leiden Patienten unter einem metabolischen Syndrom, wenn sie drei von fünf der folgenden Risikofaktoren mitbringen: Triglyceride über 150 mg/dl, HDL-Cholesterin unter 40 mg/dl bei Männern und unter 50 mg/dl bei Frauen, Nüchternglucose über 110 mg/dl, Blutdruck über 130/85 mmHg und/oder Einnahme von Antihypertensiva und ein Bauchumfang von mindestens 102 cm bei Männern und mindestens 88 cm bei Frauen. Wer dazu gehört, läuft Gefahr, langfristig eine Herzkreislauferkrankung oder einen Diabetes zu entwickeln – mit weit reichenden, manchmal tödlichen Folgen. "Die Wahrscheinlichkeit, Typ-2-Diabetes zu entwickeln, ist bei vom metabolischen Syndrom Betroffenen um das Vier- bis Zehnfache erhöht", betonte Professor Markolf Hanefeld, Dresden. Soweit die negativen Botschaften. Das Positive: Das metabolische Syndrom ist kein Schicksalsschlag, der unausweichlich hingenommen werden muss. Vielmehr ist es durch einfache Maßnahmen, nämlich vernünftige Ernährung und ausreichende Bewegung, möglich, der Entwicklung eines metabolischen Syndroms wirksam vorzubeugen – und damit auch Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes.
Auch Professor Hans Hauner, München, ließ keinen Zweifel daran, dass das metabolische Syndrom Folge ungesunder Ernährung und fehlender Bewegung ist. "Durch Lebensstiländerungen kann es fast komplett vermieden werden. Hier liegt eine große Herausforderung für den Einzelnen, sich um seine Gesundheit zu kümmern." Doch obwohl der Begriff des metabolischen Syndroms und die Möglichkeiten der Prävention schon seit weit mehr als zehn Jahren diskutiert werden, ist das Ausmaß der Problematik in den Köpfen von Ärzten und Patienten längst noch nicht angekommen.
"Das metabolische Syndrom wird meist von den Patienten nicht wahrgenommen und von den Ärzten nicht konsequent genug therapiert", prangerte Dr. Marianne Koch, München, an. Die Stiftung Rufzeichen Gesundheit hat sich deshalb die Aufklärung von Patienten und Medizinern auf die Fahnen geschrieben. Damit rückt erstmals eine deutsche Stiftung diese Risikokonstellation in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten. Für das Jahr 2006 ist ein wissenschaftliches Symposium mit internationalen Experten geplant sowie die Verleihung eines mit 25.000 Euro dotierten Preises für besondere Leistungen von Personen oder Institutionen zum metabolischen Syndrom und die Verleihung eines in gleicher Höhe dotierten Medienpreises. Darüber hinaus will die Stiftung Rufzeichen Gesundheit das Thema kontinuierlich in den Medien kommunizieren und einen monatlichen Newsletter versenden.
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