Ernährung aktuell

Lebensmitteltechnologie: Gibt es bald probiotische Schokolade?

Hier eine Extraportion Milch, dort gesunde Vitamine zum Naschen - durch ein paar Zusätze werden Süßigkeiten gern als gesunde Snacks verkauft. Mit der Einarbeitung von probiotischen Keimen soll jetzt auch das gesundheitliche Image von Schokolade aufgewertet werden.

Technisch wäre es möglich, die gesundheitsfördernden Bakterien in die Kakaomasse einzuarbeiten, sagen Bonner Lebensmitteltechnologen. Als probiotisch werden Mikroorganismen bezeichnet, die im Darm schädliche Bakterien verdrängen, Durchfälle verkürzen und giftige Stoffwechselprodukte verringern können. Auch eine Stärkung der Immunabwehr mittels probiotischer Lebensmittel ist in wissenschaftlichen Studien belegt. Normalerweise überleben diese gesundheitsfördernden Bakterien-Vertreter wie Lactobazillen und Bifidobakterien nur in einem joghurtartigen Milieu. Sie bevorzugen das angenehm feuchte Klima und gehen in der wasserfreien Kakaomasse schnell ein. In einem speziellen Verfahren können die Keime jedoch zusammen mit Milchzuckerlösung in eine winzige Kapsel eingeschlossen werden, die nachweislich das saure Milieu des Magens übersteht und sich erst im Darmtrakt auflöst. Da die Kapseln kaum zu erkennen sind und keinen Eigengeschmack besitzen, ließen sie sich in die Süßwaren problemlos einarbeiten, meinen die Forscher. Allerdings stellt sich die berechtigte Frage, ob Schokolade als gesundheitsförderndes Genussmittel deklariert werden sollte, da sie aufgrund des hohen Fett- und Zuckergehaltes eher ungesund für den Verbraucher ist. war

Quelle: Bild der Wissenschaft online, Meldung vom 16. 1. 2006

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