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Seminarbesuche – wie Sie Fortbildung optimal nutzen
Pünktliches Erscheinen zu Seminarbeginn muss gewährleistet und vorzeitiges Weggehen vor Seminarende ausgeschlossen sein. Es ist unbegreiflich, dass Teilnehmer wegen der Zugverbindung einfach vorher gehen müssen. Andere wiederum kommen mit dem Auto morgens später, weil die Verkehrsverhältnisse schlecht sind. Liegt der Wohnort des Teilnehmers vom Seminarort weiter weg als 200 km? Dann ist eine Anreise am Abend vorher auf alle Fälle besser. Auch der Seminarort spielt für den Seminarerfolg eine große Rolle. Weit ab vom Wohnort ist die Umgebung meist ungestörter, als wenn abends nach Hause gefahren wird, weil Seminarort und Wohnort dicht aneinander liegen. In guten Hotels ist die Unterbringung zwar ein teurer Spaß, andererseits lädt das Seminarhotel auch zu Abendgesprächen ein, man kann also mit den anderen Teilnehmern und dem Referenten noch fachsimpeln.
Denken Sie, Sie sind zu alt für Weiterbildung? Haben Sie Angst, dass andere Seminarteilnehmer mehr wissen? Wissen hat nichts mit dem Alter zu tun und um besser zu werden, gibt es keine Altersgrenze. Nur wer aufhört zu lernen, ist alt. Für den Seminarbesuch gibt es kein ideales Alter. Viele glauben, Seminare machen keinen Sinn, wenn man schon länger in der Apotheke tätig ist. Auch das ist falsch. Jeder Teilnehmer profitiert von einem Seminar.
Seminarinhalte auf-und nacharbeiten!
Suchen Sie im Seminar 50 brandneue Tipps? Dann kommen Sie enttäuscht von der Veranstaltung zurück: Denn Erfolgsgarantien auf ein paar Seminar-Manuskriptseiten gibt es nicht. Überzogene Seminarerwartungen findet man unter den Teilnehmern immer wieder. Seminare setzen voraus, dass der Teilnehmer sich das Wissen erarbeitet und nicht die gebratenen Tauben erwartet. Seminarergebnisse müssen zu Hause aufgearbeitet und umgesetzt werden. Dafür übernimmt jeder Teilnehmer selbst die Verantwortung. Die Teilnehmer müssen die Inhalte des Seminars selbst umsetzen, auf ihre eigene Situation übertragen.
Oft werden Seminare über Präparate mit einer Präsentation verbunden. Da darf es niemanden stören, dass eben auch Werbung dabei ist.
Transfer des Seminarwissens sichern
Sicherlich nimmt jeder Teilnehmer wertvolle Anregungen und Erkenntnisse für seine berufliche Praxis mit. Aber: Wie kann er den Gewinn aus dem Seminar transferieren? Wie wird das erworbene Wissen praktisch anwendbar? Es genügt nicht, ausführliche Notizen während des Seminars zu machen. Für die Seminar-Nacharbeit muss noch Zeit und Gelegenheit gegeben sein. Es ist sinnvoll, sich die Notizen innerhalb einer Woche nach dem Seminar wieder durchzulesen. Eine "stille Viertelstunde" muss man sich jede Woche reservieren können. Am besten nimmt sich der Apotheker selbst Zeit die zurückgekehrten Seminarbesucher zu interviewen: Was gab es an Anregungen? Was kann wann geändert werden?
Ein Erfolgskiller für Seminare: Der Apotheker schickt zwar seine Helferinnen zu Seminaren, damit sie neue Erkenntnisse gewinnen, verschließt sich dann aber der Innovation. Viele kommen begeistert mit Anregungen und Ideen zurück, aber es bleibt alles beim Alten, der Chef will, dass nichts geändert wird. Seminare sind auch für ihn wichtig. Warum hört er sich das Seminar nicht selbst an?
Angebote prüfen
Internetauftritt und Hochglanzprospekte der Seminaranbieter versprechen viel – und machen die Entscheidung für Sie auch nicht leichter. Wer sich für einen Seminarbesuch entscheidet, tut sich häufig schwer. Neben dem Preisvergleich der verschiedenen Anbieter ist auch die Fahrt und Unterkunft im Hotel ein Kostenfaktor. Klären Sie auch mit dem Institut, ob es bei mehreren Anmeldungen einen Nachlass gibt. Sind alle Mitarbeiter an einem Seminarthema interessiert? Planen Sie dann eine interne Schulung (Firmenseminar). Die meisten Referenten kommen auch bei vier bis sechs Teilnehmern in die Firma. Sie sparen auch die Anreise mehrerer Personen zum Training und zahlen für den Referenten nur einmal Fahrt und Übernachtung. Rufen Sie auf jeden Fall auch mal Adressen der Referenzen an, die Ihnen ein Seminaranbieter mitteilt.
Natürlich ist ein Seminarbesuch für den Teilnehmer auch Aufwand. Er muss feststellen, dass es etwas Neues gibt – verbesserte Produkte, andere Technologien. Lernen macht nicht immer Freude, heißt es doch, Gewohntes los zu lassen und Neues zu begreifen. Beim Lernen erinnert man sich an früher, an Schule und Lehrer und an eine Zeit, die doch längst vorbei ist. Der Fortschritt ist aber unaufhaltsam und das in allen Bereichen, in größeren und kleineren Betrieben. Wer sich nicht anpasst und mitmacht und wer das Thema "Weiterbildung" immer wieder auf die lange Bank schiebt, riskiert den Erfolg – für sich und den Betrieb. Auf Skepsis einer Seminarteilnahme heißt es, schnell zu reagieren.
Die Seminarteilnahme macht nur Sinn, wenn auf negative Gedanken im Training sofort gegenreagiert wird..
Rolf Leicher, Kommunikationstraining, Oberer Rainweg 67, 69118 Heidelberg, Tel. (0 62 21) 80 48 82, Fax (0 62 21) 80 93 41, E-Mail: Rolf.Leicher@T-online.de
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