Es tut sich was bei Telekom

(lk). Gut begonnen und dann stark nachgelassen – so kann man die Entwicklung des Deutschen Aktienindex in der vergangenen Woche treffend beschreiben. Hatten sich die Börsianer zu Wochenbeginn noch über die Stärke des DAX gewundert, den selbst die Verluste an der chinesischen Börse vollkommen unbeeindruckt ließen, kam es an den folgenden Tagen zu deutlichen Verlusten. Von den Träumen der Anleger, dass der Leitindex die Marke von 8000 Punkten nachhaltig überwindet und sich im Anschluss zu neuen Höhen aufmacht, ist der Markt derzeit jedenfalls wieder meilenweit entfernt.
b DAX-Kurzbericht (23. Kalenderwoche)

Eingeleitet wurden die Verluste durch die leicht pessimistische Stimmung an der amerikanischen Wall Street. Dort hatte der Notenbankchef Ben Bernanke mitgeteilt, dass der US-Wohnungsmarkt die dortige Wirtschaft länger als zunächst angenommen belasten dürfte. Zugleich fügte er aber hinzu, dass ein größeres Übergreifen vom Wohnungsmarkt auf andere Teile der US-Wirtschaft nicht wahrscheinlich und bislang auch noch nicht festzustellen ist. Zur Wochenmitte war es dann der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, der mit seinen Aussagen für ein Absinken des DAX um 2,4% sorgte. Wie er mitteilte, sind die Zinsen in der Eurozone noch auf der akkommodierenden Seite, mittelfristig seien die Risiken für die Inflation aber weiter aufwärts gerichtet. Zudem bezeichnete er das Zinsniveau nicht mehr wie bisher als moderat. Wie erwartet hatte die EZB den Leitzins von 3,75 auf 4,00% angehoben. Am Donnerstag konnte der Deutsche Aktienindex die zuvor gemachten Verluste nicht wieder aufholen. Angesichts des ruhigen Feiertagsgeschäfts hatte dies aber auch niemand angenommen. Bis Donnerstagabend ging es für den DAX um satte 4,6% auf 7618 Punkte nach unten.

Einige Neuigkeiten gab es in der vergangenen Woche von der Deutschen Telekom zu berichten. Wie der "Focus" mitteilte, will das Telekommunikationsunternehmen die Sparte T-Systems zerschlagen und führt derzeit Verkaufsgespräche mit potenziellen Investoren, wobei der Finanzinvestor Cerberus offenbar die besten Chancen hat, den Zuschlag für die Geschäftskundensparte zu erhalten. Allerdings soll Cerberus nur Teile übernehmen. Darüber hinaus scheint die Telekom fest entschlossen, die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zum Einlenken im Streit um die Auslagerungspläne zu bewegen. Wie Thomas Sattelberger, der Personalvorstand der Telekom, dem "Handelsblatt" mitteilte, sollen die Komponenten der vorgeschlagenen "Chancen- und Risikogemeinschaft" neben Erfolgsprämien auch Qualifizierungsangebote und neue Karrierechancen beinhalten. Außerdem scheint die Telekom konkrete Pläne zu haben, die Handy-Tochter der France Telecom, das niederländische Unternehmen Orange, zu übernehmen. Ein Angebot haben die Bonner offenbar bereits abgegeben. Im Gegenzug soll die Telekom ihre spanische Festnetztochter ya.com an France Télécom verkaufen.

Positive Daten aus einer klinischen Phase-III-Studie hat der Chemie- und Pharmakonzern Bayer veröffentlicht. Demnach kann das bereits zur Behandlung von Nierenkrebs zugelassene Präparat Nexavar die Gesamtüberlebenszeit von Patienten mit Leberzellkarzinom oder primärem Leberkrebs um 44% verlängern.

Der Übernahme des britischen Touristikkonzerns First Choice Holidays durch den deutschen Reise- und Touristikkonzern TUI steht nichts mehr im Wege. Eine entsprechende Genehmigung im Einklang mit der Fusionskontrollverordnung hat jüngst die EU-Kommission erteilt. Einzige Auflage ist, dass TUI im Gegenzug seinen irischen Geschäftszweig abstößt.

Damit der Stahlkonzern ThyssenKrupp sein neues Stahlwerk wie geplant in Alabama errichten kann, will der amerikanische Bundesstaat extra seine Verfassung ändern. Damit sollen dem Konzern millionenschwere Anreize und Steuererleichterungen geboten werden. Einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge, sprachen sich rund 80% der Wähler in Alabama für eine entsprechende Änderung der Verfassung aus. Damit hat der Staat Alabama nun die Möglichkeit, Anleihen in Höhe von 400 Mio. Dollar zur Finanzierung des Vorhabens auszugeben. In dem neuen Stahlwerk werden rund 2700 Personen eine Anstellung finden..

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.