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- AZ 24/2007
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EU will Infektionen bekämpfen
"Die öffentlichen Gesundheitssysteme in der EU leisten im Allgemeinen bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten gute Arbeit", teilte das in Stockholm ansässige ECDC am 7. Juni mit. So sei es mit ihren Impfprogrammen beispielsweise gelungen, die Inzidenz von Krankheiten wie Masern und Röteln zu senken. Einige Erkrankungen – etwa Poliomyelitis – wurden in der EU sogar erfolgreich ausgerottet: Seit 1992 sind keine Fälle von Polio mehr in der EU aufgetreten.
Diese guten Nachrichten dürfen jedoch nicht dazu führen, dass der Bekämpfung von Infektionskrankheiten weniger Bedeutung zugemessen wird. So erinnert der Bericht an das Auftauchen neuer Krankheiten in den letzten Jahrzehnten – so etwa HIV in den 1980er Jahren, die neue Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (vCJD) in den 1990er Jahren und SARS im Jahr 2003. Als "möglicherweise größte Herausforderung" bezeichnet der Bericht arzneimittelresistente Mikroorganismen in Krankenhäusern und Arztpraxen: Jedes Jahr erleiden etwa drei Millionen Menschen in der EU eine nosokomiale (Krankenhaus-) Infektion – rund 50.000 versterben daran. "Es ist inakzeptabel, dass einer von zehn Patienten, die in der EU in ein Krankenhaus eingeliefert werden, sich dort eine Infektion holt", erklärte EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou. In den nächsten Jahren werde es daher eine Priorität sein, dieses Problem durch unterstützende Maßnahmen zu bekämpfen.
Der ECDC-Bericht verweist überdies auf die anhaltende Gefahr durch die Tuberkulose in Europa, die Bedrohung durch Influenza und Pneumokokkeninfektionen sowie die steigenden Raten von HIV-Infektionen. Das ECDC und die Kommission wollen in den kommenden Jahren gemeinsam mit den Mitgliedstaaten an der Verbesserung der Überwachungssysteme arbeiten. Ziel ist, die Bedrohung durch Infektionskrankheiten besser verstehen und bekämpfen zu können. .
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