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- AZ 28/2007
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Ministerkonferenz: Celesio reibt sich die Hände
Auf der Tagesordnung der Gesundheitspolitiker standen aber auch eine Reihe weiterer Themen – so etwa die Gesundheitsvorsorge und Prävention, die Etablierung einer regelmäßig stattfindenden nationalen Impfkonferenz sowie die Zukunft der Krankenhausversorgung.
Die Landespolitiker beobachten wohl, dass derzeit kapitalorientierte Unternehmen versuchen, sich in der künftigen Arzneimittelversorgung in Deutschland zu etablieren – in der Hoffnung, der Europäische Gerichtshof (EuGH) werde das hierzulande bestehende Fremdbesitzverbot für Apotheken kippen. Die GMK rang sich jedoch weder dazu durch, sich deutlich hiergegen zu positionieren, noch zeigte sie vorauseilenden Gehorsam. Monika Stolz (CDU), baden-württembergische Gesundheitsministerin und derzeit GMK-Vorsitzende, fasste das Sitzungsergebnis wie folgt zusammen: "Wir werden uns konstruktiv mit den europäischen Vorgaben auseinandersetzen und nach Regelungen suchen, die eine hochwertige, flexible und flächendeckende Arzneimittelversorgung auch in Zukunft gewährleisten".
Umgehend begrüßte Celesio-Chef Fritz Oesterle die Aussage von Ministerin Stolz: Sie entspreche "exakt und auf Punkt und Komma der Position von Celesio". In einer Presseerklärung des Unternehmens wird den Gesundheitsministern beigepflichtet, dass die Sicherstellung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung eine unverzichtbare Bedingung für das deutsche Gesundheitswesen sei. Auch sei "der Schutz der heilberuflichen inhabergeführten Apotheke" eine Forderung, der ein "hoher Rang zugeordnet werden müsse". Allerdings, so heißt es in der Erklärung weiter, könne nicht darüber hinweggesehen werden, dass es gravierende Marktveränderungen gebe, deren Konsequenzen schon jetzt erkennbar seien. Bei Celesio besteht nach wie vor kein Zweifel daran, dass das EuGH-Urteil zum Fremdbesitzverbot zu Gunsten von DocMorris ausfallen wird und die deutschen Beschränkungen des Apothekenmarktes keinen Bestand haben werden. Oesterle empfahl Apothekern und Politik erneut, sich ebenso wie sein Unternehmen "auf diese kommenden Veränderungen einzustellen".
Auch die ABDA begrüßte die Ergebnisse der Gesundheitsministerkonferenz. Dabei äußerte sie sich allerdings nur indirekt – wohl aber deutlich – zu den Aussagen zur Arzneimittelversorgung. ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf lobte vor allem die Bemühungen der GMK, Prävention und Gesundheitsförderung zu stärken. Dazu wollen die Länderminister einen engen Dialog mit der Bundesregierung führen, an dessen Ende das noch für dieses Jahr geplante Präventionsgesetz stehen soll. "Das Präventionsgesetz wird ein wichtiger Schritt für die dringend notwendige ganzheitliche Betrachtung von Versicherten und Patienten sein", erklärte der ABDA-Präsident. Gerade in der Arzneimittelversorgung habe sich gezeigt, dass eine intensive Zuwendung zum Patienten von größtem Nutzen sei. Wolf: "Die von Konzerninteressen unabhängige und heilberuflich orientierte Apotheke setzt auf eine möglichst intensive und persönliche Betreuung." Das sei der Schlüssel für den Erfolg einer zuverlässigen und flächendeckenden Arzneimittelversorgung in Deutschland. .
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