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- AZ 28/2007
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Zugeknöpft
Nun also doch: Darf man der Presseinformation der ABDA glauben (man sollte vorsichtig sein), so ist seit Donnerstag letzter Woche die Trennung der ABDA von ihrer Pressesprecherin perfekt. Damit haben die Beteiligten nach einer mehrwöchigen Hängepartie gerade noch die Kurve gekriegt. Zur Erinnerung: Am 29. Mai hatte die ABDA in einer ersten Presseinformation schon einmal über eine einvernehmliche Trennung von ihrer Pressesprecherin gesprochen – und war damit bei Rogalla auf massiven Widerspruch gestoßen. Die Pressesprecherin erklärte, dass ihr ABDA-Präsident Wolf zwar die Trennungsabsicht mitgeteilt habe, es jedoch offen sei, ob sie "diesem Wunsch näher trete oder nicht".
In den zwei vergangenen Wochen spitzte sich der Fall zu und nahm mitunter skurrile Züge an. Ins Kreuzfeuer der ABDA-Ex geriet dabei auch die DAZ. Offensichtlich wurde uns übel genommen, überhaupt über das Ob und Wie der Trennung berichtet zu haben. Dabei hatten wir – wie andere auch – zunächst nur die Presseinformation zitiert, die uns hierzu aus der Rogalla-Stabsstelle (!) zugegangen war. Zweimal unternahmen Rogalla und ihr forscher Rechtsanwalt den Versuch, uns mit gerichtlicher Hilfe zur Abgabe von Unterlassungserklärungen zu zwingen. Aber natürlich berichten und recherchieren wir weiter. Erstaunlich ist, wie dünnhäutig sich die ehemalige ABDA-Öffentlichkeitsfrau geriert und wie ruppig sie mit ihren Pressekollegen umspringt. Gute PR in eigener Sache sieht anders aus.
Sicherlich: Die ursprüngliche Pressemeldung der ABDA war grob fahrlässig. Die (beabsichtigte) Trennung von einem Mitarbeiter öffentlich zu machen, bevor arbeitsrechtlich alles unter Dach und Fach ist, sollte Profis nicht passieren. Allerdings dürfen daraus jetzt nicht die falschen Konsequenzen gezogen werden. Das Thema ABDA-Öffentlichkeitsarbeit war und ist für Apothekerinnen und Apotheker seit jeher ein gewichtiges und emotional aufgeladenes Thema. Kein Apothekertag, kaum eine Kammerveranstaltung, in der es nicht zur Sprache kommt. Und diese Öffentlichkeitsarbeit prägte seit 2005 Annette Rogalla. Gleichgültig, wie man ihre PR-Kampagnen und ihre kommunikativen Fähigkeiten beurteilt: Die Berufsöffentlichkeit sollte schon erfahren dürfen, welche "Sonderaufgaben" Rogalla bis Ende des Jahres bei der ABDA zufallen werden und bei welchem "ABDA-verbundenen Unternehmen" die Ex-Pressesprecherin als journalistische Beraterin in Zukunft anzudocken gedenkt. Immerhin bezeichnet der ABDA-Hauptgeschäftsführer die Öffentlichkeitsarbeit als seine "größte Baustelle der nächsten Zeit" und verspricht sich gleichzeitig von Bellartz "frischen Wind in der PR-Abteilung" – nicht gerade eine Adelung der bisherigen Arbeit Rogallas. Jetzt mit Geheimnistuerei zu reagieren, ist der falsche Weg.
Herr Bellartz, übernehmen Sie!
Christian Rotta
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