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"Saubere" Rendite mit nachhaltiger Geldanlage
"Anleger, die in nachhaltige Fonds investieren, setzen auf die erfolgreiche Wechselwirkung zwischen Rendite eines Unternehmens und dessen ökologischen, gesellschaftlichen und sozialen Engagement. Und da Investmentfonds, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben, längst ihr Öko-Image ablegen konnten, sind sie zur ernsthaften Alternative für eine breite Anlegerschaft geworden", so ein Fondsexperte des Allgemeinen Wirtschaftsdienstes AWD.
Nachhaltigkeitsfonds beachten neben herkömmlichen Anlagekriterien wie Rentabilität, Liquidität und Sicherheit auch ökologische, soziale und ethische Aspekte. Sie sind prinzipiengeleitet und ermitteln neben der Höhe des Gewinns ebenso dessen Erwirtschaftung. Ihr Ziel besteht darin, dass Unternehmen und Staaten Umweltverträglichkeit, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in Einklang bringen. Das erreichen Unternehmen, indem sie beispielsweise schonend mit natürlichen Ressourcen umgehen, keine Urwälder abholzen und das Meer nicht als Entsorgungsstation missbrauchen sowie auf Kinderarbeit verzichten und Menschenrechte achten.
Von ökologischen Direktbeteiligungen über Umweltsparbücher bis hin zu Nachhaltigkeitsfonds reicht die Palette der Anlagemöglichkeiten. Im Bereich Nachhaltigkeitsfonds sind im deutschsprachigen Raum inzwischen 129 Fonds zugelassen mit einem Vermögen von insgesamt 13,8 Milliarden Euro laut "Sustainable Business Institute". Gerade im Segment Nachhaltigkeit existiert eine große Bandbreite an Fonds mit verschiedenen Schwerpunktthemen. Regenerative Energie-, Wasser- oder ethisch-ökologische Fonds sind lediglich eine kleine Auswahl: Die erstgenannten Fonds investieren vor allem in Unternehmen, die sich zukunftsgerichtet mit dem Thema erneuerbare Energien beschäftigen. Wasserfonds setzen auf zukunftsfähige Unternehmen, die Technologien, Produkte oder Dienstleistungen mit Bezug zur Wertschöpfungskette Wasser anbieten. Und ethisch-ökologische Fonds konzentrieren sich ausschließlich auf Unternehmen, die bestimmte Kriterien zur Förderung einer nachhaltigen, umwelt- und sozialverträglichen Wirtschaftsweise umsetzen.
Unterstützende Investition
Im Gegensatz zu konventionellen Anlageformen haben Investoren bei Nachhaltigkeitsanlagen den Hintergrund, Veränderungen in Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft zu bewirken. Das erreichen Anleger, indem sie mit ihrer Investition nachhaltiges Wirtschaften aktiv fördern. Investoren unterstützen Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien und bewirken eine Steigerung der allgemeinen Lebensqualität durch ihre Geldanlage. Gleichzeitig profitieren sie von der Wertentwicklung zukunftsweisender Unternehmen und der Transparenz der Nachhaltigkeits-Anlage. Transparenz, weil eine Bewertung der Anlageobjekte unter Beachtung ökologischer und sozialer Gesichtspunkte stattfindet. Das wiederum macht die Bereitstellung beziehungsweise Offenlegung von Informationen auf Unternehmensseite erforderlich.
Wer jetzt den Haken nachhaltiger Investments beim Ertrag sucht, liegt falsch. Die Kursentwicklung von Nachhaltigkeitsfonds, die sich bereits längere Zeit auf dem Markt befinden, entspricht größtenteils der Kursentwicklung herkömmlicher vergleichbarer Fonds. "Renditen nachhaltiger Investments können sich allgemein sehen lassen und behaupten sich am Markt. Das müssen sie auch. Eine geringe "saubere" Rendite statt einer höheren Rendite aus einer normalen Anlage würde die Mehrheit der Kapitalanleger bestimmt nicht akzeptieren. Denn letztendlich konkurrieren nachhaltige Investments mit dem gesamten Angebot der Kapitalanlagen", so der AWD-Fondsexperte..
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