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Feuilleton
Tipps zur Interpharm
Ausstellungen in Hamburger Museen
Drei Tage pharmazeutische Fortbildung in Hamburg – da bleibt keine Zeit für einen Bummel über den Jungfernsteg oder zur Einkehr in ein Museum. Oder doch? Falls Sie sich zwischendurch eine Pause gönnen wollen, geben wir Ihnen hiermit einige Anregungen und Informationen zu interessanten Ausstellungen.
Das hamburgmuseum am Holstenwall hat im Februar 2007 eine neue Dauerabteilung eröffnet: "Aufbruch in die Moderne. Brand von 1842 – Auswanderung über Hamburg – Überseehandel". Im Mai 1842 brannte ein großes Viertel der Hamburger Innenstadt innerhalb von vier Tagen völlig ab – es war die größte Katastrophe, die Hamburg während des 19. Jahrhunderts traf. Doch die Hanseaten ließen sich nicht entmutigen; sie gesalteten ihre bis dahin noch mittelalterlich geprägte Innenstadt völlig neu – eben modern.
Im 19. Jahrhundert wanderten Millionen von Menschen auf Hamburger Schiffen nach Übersee aus, insbesondere in die Vereinigten Staaten. Die Ausstellung stellt die Lebensbedingungen während der Auswanderung nach und geht auch auf die religiösen, politischen und wirtschaftlichen Gründe der Emigration ein. Das Engagement Hamburger Reedereien im Überseehandel sowie die Kolonialpolitik sind weitere Schwerpunkte der Ausstellung.
Frühe Maler der USA
Das Bucerius Kunst Forum am Rathausmarkt unternimmt eine künstlerische Entdeckungs- und Zeitreise in die Neue Welt. Im ersten Teil der Ausstellungstrilogie "150 Jahre amerikanische Kunst: 1800 – 1950" zeigt sie, wie amerikanische Künstler sich von europäischen Einflüssen emanzipierten, eine eigene, faszinierende Malerei hervorbrachten und in ihren Werken die Entstehung einer neuen Nation widerspiegelten. Mit der Landschaftsmalerei fanden sie zuerst internationale Beachtung, insbesondere die Künstler der Hudson River School, die in den Catskill Mountains nördlich von New York ihre wildromantischen Bilder malten.
Langfingereien gestern und heute
Das Museum für Kommunikation am Gorch-Fock-Wall zeigt die Sonderausstellung "Geld oder Leben! Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub". Diebstahl und Raub sind uralte, aber ungesetzliche Verhaltensweisen, die Menschen zu Verbrechern werden lassen. Eine besonders attraktive Beute ist das Geld, seitdem es dieses praktische Zahlungsmittel gibt. Lohnende Objekte gut geplanter Überfälle waren früher die Reisenden in Postkutsche und Eisenbahn, dann raubten dreiste Verbrecher sogar gut bewachte Banken aus, und heute – im elektronischen Zeitalter – droht jedem Besitzer eines PC der "virtuelle Überfall".
Museumsschiff Rickmer Rickmers
Bei den St. Pauli Landungsbrücken liegt das Segelschiff Rickmer Rickmers vor Anker. Der ehemalige Ostindien-Fahrer wurde 1896 in Bremerhaven gebaut und erinnert an die Zeiten, als der Wind die Schiffe um die Erde trieb. Der stählerne Rumpf ist 97 m lang und 12,20 m breit, der Tiefgang betrug 6 m. Die gesamte Segelfläche maß 3500 m2 • Seit 1987 ist die Ricker Rickmers ein schwimmendes Museum mit Restaurant und Café.
Speicherstadt
Von den St. Pauli Landungsbrücken ist es nicht weit zur Speicherstadt, Hamburgs originellstem Stadtteil, der erst vor einigen Jahren wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Dort ist in einem über hundert Jahre alten Bauwerk das Speicherstadtmuseum eingerichtet – ein Museum zum Anfassen! Griepen, Kautschukballen, Kaffeesäcke und andere typische Waren und Arbeitsgeräte veranschaulichen die damalige Lagerhaltung und den Arbeitsalltag der Quartiersleute.
Spicy‘s Gewürzmuseum, ebenfalls in einem historischen Gebäude der Speicherstadt gelegen, preist in einer Ausstellung "Altbewährtes aus dem Kräutergarten" an. Auf die Belehrungen können Sie wahrscheinlich verzichten, aber wegen der besonderen Atmosphäre lohnt sich dennoch ein Besuch des Museums. Etwa 50 Rohgewürze warten darauf, dass die Besucher sie betasten, riechen und schmecken. Das Abschreiben der unzähligen Rezepte ist ausdrücklich erlaubt. cae
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