Aus Kammern und Verbänden

Deutscher Pharmazeutinnen Verband

Mitgliederversammlung auf der Interpharm

Bei der Interpharm fand am 25. März 2007 die diesjährige Mitgliederversammlung des Deutschen Pharmazeutinnen Verbandes (DPV) statt. Begleitend referierten dort Elisabeth Thesing-Bleck über den Sinn und Zweck der weiblichen Berufsvertretung und Dr. Eva-Susanne Dietrich über das neue Wissenschaftliche Institut der Techniker Krankenkasse WINEG.

Einleitend beleuchtete Elisabeth Thesing-Bleck, Langerwehe, die Situation der deutschen Apothekerinnen. Obwohl der Frauenanteil sowohl an den Universitäten als auch in der beruflichen Praxis weiter zugenommen hat, spiegelt sich dies in Kammern und Verbänden nicht entsprechend wider. Nach wie vor sind die Delegierten überwiegend männlich, und von 13 Spitzenpositionen in der ABDA sind nur drei mit Frauen besetzt. Einen wesentlichen Grund hierfür sieht Thesing-Bleck darin, dass Männer bereits frühzeitig mit der Bildung von Netzwerken beginnen, die der Karriereplanung später außerordentlich förderlich sind. Frauen haben diesbezüglich einiges an Nachholbedarf. Hier Unterstützung zu bieten, nannte sie ein wesentliches Anliegen des Deutschen Pharmazeutinnen Verbandes – neben praktischen Hilfen im beruflichen Alltag und der erweiterten Kontaktpflege mit politischen Institutionen.

Arbeitsschwerpunkte des WINEG

Im August wurde in Hamburg das Wissenschaftliche Institut für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) der Techniker Krankenkasse (TK) gegründet. Es beschäftigt derzeit zwölf Mitarbeiter und möchte laut Bekunden seiner Direktorin Dr. Eva Susanne Dietrich zum einen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen einen konstruktiv-kritischen Dialog mit den Akteuren des Gesundheitswesens führen und zum anderen beitragen zur Optimierung der gesundheitlichen Versorgungsergebnisse für die Versicherten der TK.

Arbeitsschwerpunkte und Themenfelder des WINEG sind unter anderem neue Therapie- und Versorgungsformen, Handlungsanreize für die Leistungserbringer sowie die Kosten und Effektivität von Leistungen. Bereits abgeschlossen ist eine Evaluierung der wissenschaftlichen Qualität von Anwendungsbeobachtungen. In Kürze, so hofft Dietrich, wird ihr Institut mit weiteren Ergebnissen aufwarten können, so zum Beispiel mit einer kritischen Bewertung der Auswirkungen der Arbeit des britischen Pharmakoökonomie-Instituts NICE auf die Ausgaben der Qualität und Versorgung in England.

Als Projekte in Kooperation mit anderen Partnern führte sie unter anderem eine Zusammenfassung der Health Technology Assessments und Reviews zum Thema Maßnahmen bei Übergewicht, die Mitarbeit bei der Entstehung von S3-Leitlinien der Paul-Ehrlich-Gesellschaft und den Aufbau einer pharmakoepidemiologischen Datenbank an.

Ganz konkret will das WINEG auch zur Weiterentwicklung der Kosten-Nutzen-Bewertung in Deutschland beitragen, und zwar mit einem Projekt zur Nutzbarkeit pharmakoökonomischer Studien für Entscheidungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).

Auch in der Ausbildung der Pharmaziestudenten möchte das neue Institut aktiv werden. So ist für Juli 2007 eine 14-tägige Schulung zur Vermittlung praxisrelevanten Wissens aus den Bereichen Gesundheitspolitik, EBM, GKV, Pharmakoökonomie und Statistik geplant, Bereiche, die laut Dietrich in der Ausbildung bislang erheblich zu kurz kommen. Außerdem beteiligt an der Maßnahme, die in Hamburg stattfindet, sind die Universitäten Hamburg, Bonn und Marburg. Zielgruppe sind Pharmaziestudenten zwischen dem 1. und 2. Staatsexamen.

Seit dem 1. März 2007 hat das WINEG einen eigenen Internet-Auftritt: www.wineg.de. Interessierte können sich dort näher informieren.

hb

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