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- DAZ 19/2007
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Arzneimittel und Therapie
Feinstaubbelastung
Verschmutzte Luft kann das Herz schädigen
Frauen, die in Gegenden mit starker Luftverschmutzung leben, haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so das Fazit einer amerikanischen Studie mit mehr als 65.000 Teilnehmerinnen. Noch ist unklar, warum die Luftverschmutzung zu kardiovaskulären Erkrankungen führt. Möglicherweise lagern sich die feinen Partikel in den Gefäßen ab und beschleunigen atherosklerotische Prozesse.
Verschmutzte Luft macht krank. Dies wurde bereits vor mehr als zehn Jahren anhand epidemiologischer Studien nachgewiesen, die einen Zusammenhang zwischen einem Mortalitätsanstieg und einer erhöhten Konzentration feiner Partikel in der Luft aufzeigten. Auch weitere Untersuchungen weisen auf eine Beziehung zwischen starker Luftverschmutzung und einem erhöhten Risiko für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin. Mit letzteren befasste sich eine aktuelle Studie, die die langfristigen Folgen einer Luftverschmutzung auf die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse bei postmenopausalen Frauen untersuchte. Die erforderlichen Daten lieferte die Women`s Health Initiative Observational Study, eine prospektive Kohortenstudie, in der die häufigsten Ursachen für Mortalität und Erkrankung bei Frauen nach der Menopause untersucht wird.
Für die Untersuchung wurden während rund zehn Jahren die Krankengeschichten von 65.893 herzgesunden Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren aufgezeichnet, die in 36 Städten in den USA lebten. Das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse wurde mit dem Grad der Luftverschmutzung in Beziehung gesetzt, der am Wohnort der Probandin gemessen wurde. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf kleinste Luftpartikel (Feinstaub) mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 2,5 µm gelegt (PM 2,5). Unter Berücksichtigung von Alter, sozio-ökonomischem Status, Rauchverhalten und weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren (Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, Hyperlipidämie) wurde die Hazard ratio für ein erstmals aufgetretenes kardiovaskuläres Ereignis ermittelt.
Kardiovaskuläre Ereignisse bei hohem Feinstaub
Bei 1816 Frauen war ein tödliches oder nicht tödliches kardiovaskuläres Ereignis aufgetreten. Die Probandinnen waren Feinstaubwerten zwischen 3,4 und 28,3 µg pro Kubikmeter Luft ausgesetzt gewesen. Jeder Anstieg von 10 µg Feinstaub pro Kubikmeter Luft war mit einem 24%igen Risikoanstieg für kardiovaskuläre Ereignisse (Hazard ratio 1,24; 95% Konfidenzintervall 1,09 bis 1,41) und einem 76%igen Anstieg für Tod aufgrund eines kardiovaskulären Ereignisses (Hazard ratio 1,76; 95% Konfidenzintervall 1,25 bis 2,47) assoziiert. Auch das Risiko für cerebrovaskuläre Ereignisse stieg mit erhöhten Feinstaubwerten an (Hazard ratio 1,35; 95% Konfidenzintervall 1,08 bis 1,68).
Auf welche Art und Weise der Feinstaub kardiovaskuläre Schäden hervorruft, ist unbekannt. In experimentellen Versuchen wurden eine beschleunigte Atherosklerose und vermehrte Plaquerupturen beobachtet. Auch konnte eine Korrelation zwischen der Luftverschmutzung und der Intima- und Mediaverdickung der Halsschlagader beobachtet werden.
QuelleMiller, K.; et al.: Long-term exposure to air pollution and incidence of cardiovascular event in women. N. Engl. J. Med. 356 , 447-458 (2007).
Dockery, D.; et al.: Cardiovascular risks from fine particulate air pollution. N. Engl. J. Med. 356 , 511-513 (2007).
Apothekerin Dr. Petra Jungmayr
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