Prisma

Tennisarm

Schlägerwechsel nützt nichts

Aus den USA kommen Berichte, nach denen erstmals die Neuerkrankungen an Brustkrebs rückläufig sind. Die positive Entwicklung wird auf die im Jahr 2002 begonnene Abkehr von der Hormonersatztherapie zurückgeführt.

Im Juli 2002 wurde der Studienarm der Women´s Health Initiative abgebrochen, der einen Schutz der Hormonersatztherapie vor Osteoporose und Herzinfarkt belegen sollte. Es hatte sich ein erhöhtes Brustkrebsrisiko abgezeichnet. Daraufhin gingen in den USA die Verordnungen von Präparaten zur Hormonsubstitution schlagartig zurück. Schon im ersten Jahr nahmen sie um 68% ab, was sich positiv auf die Brustkrebsinzidenz ausgewirkt haben soll: Zwischen 2002 und 2003 sank die Zahl der Brustkrebsneuerkrankungen um 7%. In der Altersgruppe der 50- bis 69-jährigen Frauen wurden sogar 12% weniger neue Brustkrebsfälle als erwartet diagnostiziert. du

Quelle: Pressemitteilung des M.D. Anderson Cancer Centers, University of Texas, 14. Dezember 2006.

Die Wahrscheinlichkeit, als Kind an einem Hirntumor zu erkranken, hängt unter anderem von der Anzahl jüngerer Geschwister ab. Für Einzelkinder scheint das Risiko am geringsten zu sein, ein Geschwür im zentralen Nervensystem zu entwickeln.

Im Rahmen einer Untersuchung wurden mehr als 13.600 Fälle von Hirntumoren bei jungen Patienten ausgewertet. Dabei wurde deutlich, dass das Risiko eines Krebsgeschwürs um das Doppelte bis Vierfache ansteigt, wenn in der Familie noch zwei oder mehr jüngere Brüder oder Schwestern vorhanden sind. Die Wissenschaftler führen diese erhöhte Anfälligkeit auf Infektionen im Kindesalter zurück. Vor allem verschiedene pädiatrische Erkrankungen, die mehrfach durchlaufen werden, scheinen die Geschwürbildung zu begünstigen. Welche Erreger genau dafür in Frage kommen, soll in weiteren Studien herausgefunden werden. war

Quelle: Neurology 67, 1979 (2006).

Sie kommen zu einer Gruppe vergnügter Menschen und haben das Bedürfnis mitzulachen, ohne den Grund der Erheiterung zu kennen? Schuld daran ist ein spezifischer Bereich im Gehirn, der schon beim Hören typischer Lachgeräusche die Gesichtsmuskeln auf Frohsinn einstellt.

Britische Wissenschaftler untersuchten in einer Studie die Hirnaktivität von Probanden, während diese mit Lauten verschiedener Emotionen, wie Spaß, Triumph, Angst oder Ekel konfrontiert wurden. Ein Magnetresonanztomograph zeichnete dazu die Hirnströme des prämotorischen Cortex auf, der Bereich, in dem Bewegungsabläufe, wie auch das Lachen, koordiniert werden. Bei der Betrachtung von Vorgängen treten im Gehirn sogenannte Spiegelneuronen in Aktion. Die Nervenzellen übertragen dabei bewegte Bilder von der visuellen auf die neuronale Ebene. Dass diese Pipeline auch bei akustischen Reizen funktioniert, zeigte das Experiment. Nach allen gehörten Tönen wurde jener Bereich im prämotorischen Cortex aktiv, der die Bewegung der Gesichtsmuskulatur steuert. Am stärksten machten sich positive Gefühlsregungen bei den Messungen bemerkbar. Demnach ist Lachen nicht nur gesund sondern auch ansteckend, erklärten die Wissenschaftler. war

Quelle: Journal of Neuroscience 26 Nr. 49 (2006).

Er klingt nach einer Mischung aus Placebo und Noxe: der Nocebo-Effekt. Tatsächlich beschreibt er den Zusammenhang zwischen der Angst vor Schmerzen und einem sich daraus entwickelnden Schmerzgefühl. Der Botenstoff Cholecystokinin spielt bei diesen psychologisch-biochemischen Vorgängen eine erhebliche Rolle.

Sobald sich Angst entwickelt, wird in der Darmschleimhaut Cholecystokinin (CCK) gebildet, welches anschließend dem Gehirn ein Schmerzsignal suggeriert und somit den Nocebo-Effekt verursacht. Italienische Wissenschaftler haben dazu Studien durchgeführt und gleichzeitig einen wirksamen Gegenspieler zu CCK getestet. Rund fünfzig Probanden sollten mit abgeschnürtem Unterarm und dadurch vermindertem Blutfluss mehrfach einen Expander zusammendrücken. Eine Gruppe der Teilnehmer wurde vor der Übung darüber aufgeklärt, dass sich nach spätestens einer viertel Stunde starke Schmerzen einstellen könnten. Während des gesamten Tests sollten alle Probanden im Minutentakt ihren Schmerzpegel beschreiben. Zusätzlich wurde ihnen Blut abgenommen, um die Anzahl von Stresshormonen als Ausdruck der Angst zu bestimmen. Das Ergebnis: die informierten Teilnehmer berichteten von stärkeren Schmerzen als ihre ahnungslosen Mitstreiter. Wurde den wissenden Probanden jedoch vorab der Wirkstoff Proglumid verabreicht, zeigten sie ein vergleichbar hohes Schmerzempfinden wie in der Kontrollgruppe. Proglumid wird als krampflösendes Mittel gegen Magenprobleme eingesetzt und scheint zudem die Umwandlung chemischer Angstsignale in Schmerzreaktionen zu verhindern. Dabei hat es keinen Einfluss auf Menge und Ausschüttung der Stresshormone, wie die Blutkontrolle belegte. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist Proglumid jedoch nicht effektiv genug, um als Medikament mit dieser Indikation eingesetzt zu werden. war

Quelle: Journal of Neuroscience 26, 12014 (2006).

Die Empfehlungen für Spieler, bei der Entstehung eines Tennisarms auf Schläger mit anderer Griffstärke umzusteigen, haben keine wissenschaftliche Grundlage. Laut einer Untersuchung der University of Southern California wirkt sich der Durchmesser eines Rackets nicht auf die Belastung kritischer Muskelpartien aus.

Annähernd jeder zweite Tennisspieler erkrankt im Laufe seines Lebens an sogenannter Epicondylitis humeri radialis, einem Tennisarm. Dabei kommt es aufgrund der hohen mechanischen Beanspruchung zu mikroskopisch kleinen Rissen in den Sehnen, die die Muskeln mit dem Knochen verbinden. Das Gewebe wird überreizt und die entstehenden Entzündungen verursachen Schmerzen. Oft hören Betroffene den Rat, Schläger mit anderer Griffstärke zu wählen, um einen Tennisarm zu verhindern. Das Ergebnis der Studie widerlegt jedoch den Zusammenhang zwischen Schlägerdicke und Epicondylitis. In ihrem Versuch testeten 16 gesunde Tennisspieler je drei Schläger mit unterschiedlichen Griffstärken. Die Bälle sollten per Rückhand gespielt werden, da hierbei die Belastung des entsprechenden Ellenbogenbereiches besonders hoch ist. Gleichzeitig wurden in die gefährdeten Muskeln der Probanden sehr feine Nadeln eingeführt, um Spannungsschwankungen während eines Schlages zu messen. Fazit: Egal, welcher Schlägertyp gerade benutzt wurde, es ließen sich keine Unterschiede der elektrischen Muskelaktivitäten registrieren. Demnach hat es für betroffene Tennisspieler wenig Sinn, aufgrund schmerzhafter Beschwerden ein Racket mit anderer Griffstärke zu wählen. war

Quelle: American Journal of Sports Medicine, 34, 1977 (2006).

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