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- DAZ 25/2007
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Bewegung als Dessertempfehlung
Zwölf Männer und Frauen nahmen im Rahmen einer an der Universität von Surrey durchgeführten Studie ein standardisiertes Frühstück zu sich. Während sechs der Probanden eine Stunde nach der Mahlzeit für 60 Minuten Fahrrad fuhren, blieben die restlichen Teilnehmer unbeschäftigt. Später durften alle nach Lust und Laune essen. Bei den sportlichen Probanden wiesen die Wissenschaftler im Verlauf der Trainingseinheit vermehrt Botenstoffe nach, die den Appetit deutlich zügelten. Zudem war der Energieverbrauch der Radler zweieinhalb Mal höher als in der Kontrollgruppe. Auch wenn die Sportler anschließend mehr aßen als ihre untätigen Mitstreiter, wirkte sich die vorangegangene Bewegung günstig auf die Kalorienbilanz aus. Folgestudien mit mehr Probanden sollen die Ergebnisse untermauern. war
Quelle: Robertson, D. et al.: J. Endocrinol. 193 (2), 251-258 (2007).Weniger Herzinfarkt-Tote dank medizinischem Fortschritt
Ein Team um Simon Capewell von der Universität Liverpool analysierte mithilfe eines Computerprogramms Daten zum Risikoverhalten der US-amerikanischen Bevölkerung und zur Wirksamkeit der medizinischen Interventionen und berechnete, welchen Anteil diese Faktoren an der kardiovaskulären Sterblichkeit haben. Wie die Wissenschaftler im "New England Journal of Medicine" schreiben, sterben in den USA heute nur noch halb so viele Menschen an einem Herzinfarkt wie vor zwei Jahrzehnten. Der Rückgang beruht zu 47 Prozent auf medizinischem Fortschritt und zu 44 Prozent auf Änderungen im Risikoverhalten. So achten die Amerikaner verstärkt auf ihren Cholesterinspiegel, verzichten häufiger auf das Rauchen und bewegen sich mehr. Gleichzeitig nehmen in den USA allerdings Übergewicht und Typ-2-Diabetes zu: Eine erneute Analyse in einigen Jahren könnte daher leider wieder eine Trendumkehr bei der Herzinfarktsterblichkeit zeigen. ral
Quelle: Capewell, S. et al.: New Engl. J. Med. 356, 2388-2398 (2007).Unmut fördert rationales Denken
An der Universität von Kalifornien wurde eine Studie mit etwa 200 Studenten durchgeführt. Die Probanden sollten ihre persönlichen Lebensziele zu Papier bringen und von Psychologen bewerten lassen. Fielen die Urteile in erster Linie negativ aus, machte sich unter den Teilnehmern Ärger breit. In verschiedenen Testphasen sollten sie zudem ihre momentane Gemütslage beurteilen. Anschließend galt es zwei Texte zu begutachten, die entweder klischeehafte Aussagen zu einem bestimmten Thema enthielten oder mit guten Argumenten zur gleichen Sache geschrieben waren. Die Qualität der Aufsätze wurde von den Probanden immer dann eindeutig unterschieden, wenn sie sich in einer besonders gereizten Stimmung befanden, stellten die Wissenschaftler fest. Den verärgerten Teilnehmern gelang es, ihre Entscheidungen sehr rationell und gründlich zu treffen, sofern sie ihre Emotionen im Griff hatten. war
Quelle: Moons, W., Mackie, D.: Pers. Soc. Psychol. Bull. 33 (5), 706-720 (2007).Cannabistinktur hilft gegen Kontaktdermatitis
Es war der Zufall, der Andreas Zimmer vom Institut für Molekulare Psychiatrie an der Universität Bonn auf die Funktion von Endocannabinoiden in der Haut aufmerksam machte. Zimmer arbeitete mit Knock-out-Mäusen, denen die Rezeptoren für die Cannabinoidrezeptoren CB1 und/oder CB2 fehlten. Im Rahmen seiner Forschungsarbeiten brachte er bei den Tieren nickelhaltige Ohrclips an. Dabei beobachtete er, dass Mäuse ohne CB1 und CB2 heftige Kontaktallergien gegen diese Clips entwickelten. Derartige Allergien sind bei Mäusen ungewöhnlich, weshalb die Dermatologen Evelyn Gaffal und Thomas Tüting die Hautreaktionen näher untersuchten. Sie stellten fest, dass sich die Allergie durch eine Behandlung mit Cannabinoid-Antagonisten verstärkte. Das war für sie der Beweis, dass Endocannabinoide an der Regulation von Entzündungsreaktionen in der Haut beteiligt sind – und der Ausgang für die Entwicklung einer THC-haltigen Tinktur, mit der sie die Nickelallergie bei den Tieren behandelten. Die Therapie erwies sich als erfolgreich. Auch ein Versuch mit gesunden Mäusen, deren Haut mit einem starken Kontaktallergen und anschließend mit der THC-Lösung bepinselt wurde, fiel positiv aus. Die allergische Reaktion war bei THC-behandelten Tieren im Vergleich zu unbehandelten deutlich schwächer. Klinische Tests stehen derzeit noch aus. Sollten auch sie erfolgreich verlaufen, könnten THC-haltige Externe jedoch möglicherweise Einzug in die Apotheke halten und das Spektrum der antiallergischen bzw. entzündungshemmenden Dermatika erweitern. ral
Quelle: Zimmer, A. et al.: Science 316 (5830), 1494 – 1497 (2007).Rohmilch schützt Kinder vor Asthma
Forscher aus Europa und den USA haben knapp 15.000 Kinder im Alter zwischen fünf und dreizehn Jahren untersucht. Die Stichprobe schloss Bauernkinder, Kinder aus ländlichen und vorstädtischen Gemeinden und von Rudolf-Steiner-Schulen, die primär von Kindern aus Familien mit anthroposophischem Hintergrund besucht werden, ein. Die Eltern wurden gebeten, einen Fragebogen mit Angaben zum kindlichen Konsum von Milch, Butter, Joghurt, Eiern, Früchten und Gemüse auszufüllen. Zudem wurden sie gefragt, ob diese Produkte direkt von einem Bauernhof stammten oder in einem Lebensmittelgeschäft gekauft wurden. Ebenso sollten Fragen zum Gewicht und zur Größe des Kindes, zum Stillen sowie zu Allergien und Asthma beantwortet werden. Allergierelevante Bluttests wurden an knapp 4000 Kindern durchgeführt. Die Forscher fanden heraus, dass Kinder, die regelmäßig unpasteurisierte Milch vom Bauernhof tranken, weniger an Heuschnupfen und Asthma litten. "Sämtliche Kinder, die Milch direkt vom Bauernhof trinken, zeigen denselben Schutzlevel gegen Asthma und Allergien, ungeachtet dessen, ob sie auf einem Bauernhof leben oder nicht", sagt der Studienleiter Dr. Marco Waser von der Universität Basel. Trotzdem spricht Waser keine Empfehlung für die regelmäßige Gabe von Rohmilch bei Kleinkindern aus. Der Grund: Rohe Milch enthält pathogene Keime wie Salmonellen oder enterohaemorrhagische E. coli-Bakterien und somit kann ihr Konsum ernsthafte gesundheitliche Risiken hervorrufen.
Waser will nun weitere Studien durchführen. Sie sollen zum einen klären, warum Rohmilch das Allergierisiko bei den Kindern senkt und zum anderen zur Entwicklung eines risikofreien Lebensmittels mit derselben Schutzwirkung führen. ral
Quelle: Pressemitteilung der Universität Basel vom 7.5.2007 Waser, M. et al.: Clin. Exp. Allergy 37 (5), 661– 667 (2007).
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