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DAZ aktuell
Gesellschafterbeiratssitzung
VSA-Unternehmensgruppe für die Zukunft gerüstet
MÜNCHEN (vsa/daz). "Die VSA-Unternehmensgruppe ist nach der Umstrukturierung ein modernes, schlagkräftiges Unternehmen und sehr gut gerüstet für die kommenden Herausforderungen", so Vorstandsvorsitzender Karl-August Beck auf der 26. ordentlichen Gesellschafterbeiratssitzung der VSA GmbH am 20. Juni 2007 in Nürnberg. Aus den Berichten der beiden Geschäftsführer Dr. Andreas Lacher und Peter Mattis ging hervor, dass die VSA auf ein erfolgreiches Jahr 2006 zurückblicken kann und für die Zukunft optimal aufgestellt ist.
Mit der diesjährigen Gesellschafterbeiratssitzung ging die Wahlperiode 2003 bis 2007 zu Ende. Vorstandsvorsitzender Karl-August Beck ließ in seiner Eröffnung die letzen vier Jahre Revue passieren: Nach dem Zukauf der Apotheken-Softwarehäuser standen die Jahre ab 2003 ganz stark im Zeichen der Integration. Die Zusammenführung der unterschiedlichen Unternehmensteile mit insgesamt ca. 1300 Mitarbeitern war eines der größten Projekte seit Bestehen der VSA. Heute zählt die VSA-Unternehmensgruppe mit fast 10.000 Kunden im Bereich Apotheken und rund 20.000 Kunden im Bereich Sonstige Leistungserbringer nach eigenen Angaben zu den bedeutendsten Anbietern von Software- und IT-Dienstleistungen im deutschen Gesundheitswesen. Angesichts dieser beachtlichen Entwicklung vom Rezeptabrechner zum modernen IT-Dienstleistungsunternehmen betonte Beck: "Es hat sich in der VSA vieles geändert, eines aber hat immer noch volle Gültigkeit: Die VSA ist ein apothekereigenes Unternehmen." Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen sei es für den Berufstand von immer größerer Bedeutung, sich auf loyale und starke Partner verlassen zu können.
Bei der Umsetzung der zahlreichen und teilweise einschneidenden gesetzlichen Veränderungen in den letzten Jahren sei es, so Beck, besonders wichtig gewesen, die Mitgliedsapotheken zeitnah und wirksam zu unterstützen. Deshalb sei man schon "ein bisschen stolz" darauf, "dass die VSA in punkto Rabattverträge ihre Kunden so schnell mit Listen und Softwareanpassungen versorgt und dadurch handlungsfähig erhalten hat".
Die Gesetzesänderungen wirkten sich nachhaltig auf die wichtigsten Eckdaten der Rezeptabrechnung aus, wie Geschäftsführer Dr. Andreas Lacher in seinem Bericht über das Jahr 2006 darlegte. Der Bruttorezeptumsatz zeigte nach einem guten Start in den ersten Monaten einen deutlichen Abwärtstrend nach Inkrafttreten des AVWG. Insbesondere im 2. Halbjahr führten die Änderungen bei Festbeträgen und Zuzahlungen zu massiven Preissenkungen im Generikasektor. Im Jahresdurchschnitt stieg der Bruttorezeptumsatz um nur 1,05%. Bei der Packungszahl der verschreibungspflichtigen Arzneimittel (Rx) waren die Auswirkungen noch drastischer: Sie ist gegenüber dem Vorjahr stark zurückgegangen (- 2,57%), was auch deutliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Apotheken hat.
Modifiziertes VSA-Tarifsystem
Umso wichtiger wird es laut Lacher für die einzelne Apotheke sein, das betriebswirtschaftliche Ergebnis zu optimieren. Mit einem modifizierten Tarifsystem biete die VSA GmbH ihren Abrechnungskunden ein Höchstmaß an Flexibilität und betriebswirtschaftlicher Planungsfreiheit sowie wirksame Unterstützung bei der Kosteneinsparung. Insbesondere mit der Einführung eines linearen Abrechnungstarifs wurde eine Alternative für Apotheken in den unteren Umsatzsegmenten geschaffen. Neben der Erweiterung des Tarifsystems wurde der Service für die VSA-Mitgliedsapotheken auch hinsichtlich der Abrechnungsprodukte sowie des Seminarangebotes weiter ausgebaut. All dies seien wesentliche Gründe dafür, dass sich die VSA trotz zunehmenden Wettbewerbs weiterhin sehr gut im Marktsegment Rezeptabrechnung für Apotheken behaupte.
Elektronisches Rezept: VSA vorne mit dabei
Eine führende Rolle spielt die VSA auch beim elektronischen Rezept, wie den Ausführungen von Geschäftsführer Peter Mattis zu entnehmen war. In der Arbeitsgemeinschaft F.I.V.eRX (Förderung der Integration und Verarbeitung des Elektronischen Rezeptes) hat die VSA zusammen mit den anderen führenden Rechenzentren (ARZ Haan, ARZ Darmstadt, NARZ Bremen und Rezeptabrechnungsstelle Berliner Apotheken) eine standardisierte Schnittstelle zur digitalen Rezeptdatenübermittlung zwischen Apotheke und Rechenzentrum entwickelt. Für die Kompetenz der VSA spreche, dass die gematik ihre Musterumgebungen in Sachsen, Schleswig-Holstein und Berlin sowie das Musterlabor in München mit Primärsystemen (Warenwirtschaftssystemen) der VSA ApothekenSysteme GmbH ausgestattet habe. Die VSA ApothekenSysteme GmbH habe bereits im Januar 2007 Release 1 der gematik erfolgreich umgesetzt. Darunter finden sich für die Einführung des elektronischen Rezeptes so wichtige Funktionen wie das Auslesen der Versichertenstammdaten, das Erstellen, Transportieren und Einlösen einer Verordnung (eRezept) sowie die Verarbeitung von Notfalldaten. Erste Testapotheken seien im Rahmen der Feldversuche für das elektronische Rezept in vier verschiedenen Bundesländern in Betrieb genommen worden.
Zahlen und Fakten im Überblick
Für die VSA-Unternehmensgruppe war 2006, so die eigenen Angaben, ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr mit einem Konzernüberschuss von 1,7 Mio. Euro. Das Ergebnis 2006 der VSA GmbH konnte gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert werden.
Die VSA ApothekenSysteme GmbH, in der seit der Neustrukturierung die Softwarehäuser Stahl, CSE und WABE verschmolzen sind, hat ein gutes Ergebnis erwirtschaftet, wenngleich insbesondere im letzten Quartal 2006 aufgrund der bevorstehenden Einführung des WSG bei den Apotheken eine gewisse Investitionszurückhaltung zu verspüren war. Die unternehmerische Entscheidung, zusätzlich ein Mietmodell anzubieten, sichert langfristig kontinuierliche Erlöse. Der Service wurde durch verschiedene Prozessoptimierungen noch stärker an die Anforderungen der Kunden angepasst: Durch die Installation einer neuen VoIP-Anlage (Voice over IP) konnte die Erreichbarkeit der Hotline auf über 90% erhöht werden – trotz vermehrtem Anrufaufkommen und bei konstantem Personalstand. Außerdem koordiniert die VSA ApothekenSysteme GmbH die Service-Techniker neuerdings GPS-gestützt über MDAs (= Mobil Digital Assistent), um die Vor-Ort-Einsätze der Techniker zeitnah und auf den im Moment am besten geeigneten Mitarbeiter zugeschnitten planen zu können. So können die Kunden noch schneller vor Ort betreut werden. Auch bei der neuen Apothekensoftware "jump" wurden wichtige Meilensteine erreicht. Nach dem Ausbau des Pilotbetriebs wird der Markteintritt zur Expopharm in Düsseldorf erfolgen.
Im Geschäftsbereich Abrechnung und Branchensoftware für Sonstige Leistungserbringer nach § 302 konnte die azh GmbH wieder ein positives Ergebnis erzielen – trotz eines erheblich niedrigeren Rezeptumsatzes (- 5,2%). Durch gezielte Prozessoptimierungen wurden die Bearbeitungszeiten insbesondere in der Buchhaltung und in der Produktion stark reduziert. Dadurch haben sowohl der Kreditbedarf im Treuhandgeschäft als auch der Produktionsnachlauf ein optimales Maß erreicht. Die Sanierung der azh kann als abgeschlossen bezeichnet werden, geht aus dem Bericht hervor.
FSA-Vorstand: Karl-August Beck wiedergewählt
In der konstituierenden Vertreterversammlung des FSA e. V., dem Trägerverein und einzigen Gesellschafter der VSA GmbH, fanden Vorstandswahlen statt. Mit einem überzeugenden Wahlergebnis wurde Karl-August Beck in seinem Amt als 1. Vorsitzender des Vorstandes bestätigt und für weitere vier Jahre gewählt. Ebenfalls mit großer Mehrheit wiedergewählt wurde Uwe Geiß als 2. Vorsitzender. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden gewählt: Fritz Becker, Ursula Bockhorni-Imhoff, Josef Kammermeier, Monika Koch, Christof Mühlschlegel, Hans-Joachim Niermann, Gerhard Reichert und Theo Reinert.
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