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- DAZ 28/2007
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Arzneimittel und Therapie
Osteonekrose-Risiko scheint deutlich erhöht
Ibandronat als Kurzinfusion bei Knochenmetastasen
Ibandronat (Bondronat®) hat europaweit die Zulassungserweiterung für die Verabreichung als 15-Minuten-Infusion zur Behandlung von Knochenmetastasen bei Brustkrebspatienten erhalten. In Studien zeigte sich eine gleich gute Verträglichkeit und eine vergleichbare Gesamtinzidenz renaler Nebenwirkungen bei der Verabreichung als 15-Minuten-Infusion in der Standarddosierung von 6 mg alle drei bis vier Wochen wie bei der Gabe der gleichen Dosis über eine Stunde.
In einer offen geführten, prospektiven Phase-II-Studie erhielten 127 Frauen mit Mammakarzinom und Knochenmetastasen im medianen Alter von 61 Jahren randomisiert 6 mg Ibandronat entweder als 15-minütige Infusion alle drei bis vier Wochen über insgesamt sechs Monate (n = 101) oder in der herkömmlichen Applikation als Infusion über eine Stunde (n = 26). Im Mittelpunkt der Studie stand die renale Sicherheit, evaluiert anhand des Serumkreatinin-Anstiegs im Vergleich zum Ausgangswert von ≥ 44,2 µmol/l bzw. 0,5 mg/dl zu jedem Zeitpunkt der Studie. Nach der Infusion von Ibandronat über 15 Minuten traten keine klinisch signifikanten Veränderungen weder des Serumkreatinin-Anstiegs noch der kalkulierten und gemessenen Kreatinin-Clearance auf. Auch andere Marker der tubulären oder glomerulären Nierenfunktion blieben ebenfalls unbeeinträchtigt. Unter der 15-Minuten-Kurzinfusion kam es bei drei Patientinnen (3%) zu einem Anstieg des Serumkreatinins im Vergleich zum Ausgangswert, der nicht Therapie-assoziiert, sondern auf eine schwere Diarrhöe sowie auf bestehende Grunderkrankungen zurückzuführen war. Vor dem Hintergrund dieser Daten erhielt Ibandronat in der Dosierung von 6 mg auch als 15-minütige Infusion die europaweite Zulassung für die Behandlung von Brustkrebspatientinnen mit normaler bis leicht eingeschränkter Nierenfunktionsstörung.
Bisphosphonate werden nicht nur zur Osteoporoseprävention bei postmenopausalen Frauen erfolgreich eingesetzt. Auch in der Brustkrebstherapie – vor allem bei Patientinnen im lokal fortgeschrittenem Krankheitsstadium – haben sie sich bewährt. Die Knochenresorption infolge einer bösartigen Erkrankung ist als übermäßige Knochenresorption gekennzeichnet, die nicht durch eine entsprechende Knochenbildung ausgeglichen wird. Ibandronsäure hemmt hier selektiv die Osteoklastenaktivität und reduziert somit die Knochenresorption, was zu einer Reduzierung der skelettalen Komplikationen der malignen Krankheit führt. Klinische Studien an Patienten mit Brustkrebs und Knochenmetastasen zeigten einen dosisabhängigen hemmenden Effekt auf die Osteolyse sowie eine dosisabhängige positive Wirkung auf skelettale Ereignisse. Bei Frauen, die bereits Knochenmetastasen haben, zählt die dauerhafte Reduktion von Knochenschmerzen zu einem der wichtigsten Ziele der Therapie. In Studien hatten 6 mg Ibandronat i.v. oder 50 mg oral verabreicht das Risiko für Skelettkomplikationen um bis zu 40% signifikant verringert. Außerdem könne Bisphosphonate der Entstehung von Knochenmetastasen vor beugen: Nur fünf Frauen mit lokal fortgeschrittenem Brustkrebs müssen mit Bisphosphonaten behandelt werden, um bei einer Patientin Knochenmetastasen zu verhindern. Bei Patientinnen mit starken Knochenschmerzen oder großer Frakturgefahr gilt die Infusion als Therapie der Wahl.
QuellePressemitteilung der Roche Pharma AG vom 27. Juni 2007. ck
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