Arzneimittel und Therapie

Tinea pedis

Bei Fußpilz konsequent beide Füße behandeln

Fußpilz zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten in Deutschland. Daran hat sich trotz wirksamer Behandlungsmöglichkeiten nichts geändert. Ein Grund für eine mögliche Reinfektion besteht in der mangelnden Therapietreue der Patienten. Oft verleitet eine schnelle Besserung der Symptome unter herkömmlichen Therapien zu einer vorzeitigen Beendigung der Therapie. Die Terbinafin-Formulierung Lamisil® Once könnte hier Abhilfe verschaffen: Sie muss nur ein einziges Mal appliziert werden, um die Pilzpathogene wirksam zu eradizieren.

Mit 99% wird die weitaus überwiegende Zahl aller Fußpilzinfektionen von Dermatophyten ausgelöst. Da diese Pilze sehr langsam wachsen, werden für eine Behandlung mit Azolen durchaus drei bis vier Wochen benötigt. Der Wirkstoff Terbinafin jedoch ist 100 bis 1000 mal wirksamer als Azole und hemmt nicht nur das Wachstum der Sporen, sondern senkt auch die Keimzahl deutlich ab, es wirkt bereits in niedriger Konzentration fungizid gegen Dermatophyten. Das Allylamin Terbinafin greift in einer frühen Stufe hoch spezifisch in die Sterolbiosynthese der Pilze ein. Dies führt zu einem Ergosterolmangel und zu einer intrazellulären Ansammlung von Squalen, was den Tod der Pilzzelle zur Folge hat.

Mit Hilfe einer filmbildenden Lösung in einem ethanolhaltigen Gel (Lamisil® Once) ist es gelungen, den Wirkstoff Terbinafin über einen Zeitraum von 14 Tagen in und auf der Haut verfügbar zu halten. Einmal aufgetragen, dringt der Wirkstoff rasch in die unteren Hautschichten ein und verbleibt dort in einem Depot, aus dem er nach und nach abgegeben wird. Der Depoteffekt gewährleistet eine ausreichend lange Verweildauer der Substanz, zumal der Film wasserfest ist. Dies konnte in einer doppelblinden und placebokontrollierten Multicenter-Studie nachgewiesen werden. Die 273 Fußpilz-Patienten trugen an beiden Füßen einmal entweder die einprozentige filmbildende Terbinafin-Lösung auf oder Placebo. Eine effektive Heilung erreichten 63% der Patienten in der Verum-, aber nur 17% der Probanden in der Placebo-Gruppe. Mykologisch geheilt wurden 72% der Patienten unter Terbinafin vs. 21% unter Placebo. Unter den mit einmaliger Verumgabe behandelten Patienten erlitt nur jeder Achte ein Rezidiv innerhalb von zwölf Wochen. Damit erwies sich diese Behandlung einer siebentägigen Behandlung mit einprozentiger Terbinafin-Creme nicht unterlegen.

Als neuen Behandlungsansatz wird für die Einmalgabe von Lamisil® Once empfohlen, beide Füße komplett – ungeachtet eines sichtbaren Pilzbefalles – zu behandeln. Das Mittel sollte direkt nach dem Duschen oder Baden aufgetragen werden, nachdem die Füße sorgfältig abgetrocknet wurden. Dabei sollte die Lösung nicht nur in den Zehenzwischenräumen und auf alle Zehen verteilt werden, sondern auch auf den Sohlen und den Fußkantenbis zu einer Höhe von etwa 1,5 cm. Anschließend muss die Lösung ein bis zwei Minuten eintrocknen, damit sich ein Film bilden kann. Die spezielle Formulierung sollte nicht in die Haut einmassiert werden! Eine Linderung der klinischen Symptome stellt sich normalerweise innerhalb weniger Tage ein. Falls innerhalb einer Woche keine Anzeichen einer Besserung eintreten, sollten die Patienten einen Arzt aufsuchen. Daten zu einer mehrmaligen Behandlung mit Lamisil® Once 1% Lösung zur Anwendung auf der Haut liegen nicht vor. Deshalb kann eine zweite Behandlung innerhalb derselben Fußpilzerkrankungsphase nicht empfohlen werden.

Quelle

Prof. Dr. Hans-Christian Korting, München: "Bedeutung der topischen Einmalbehandlung gegen Fußpilz für die Praxis", Dresden, 27. April 2007, veranstaltet von der Novartis Consumer Health GmbH, Nürnberg.

Martin Wiehl, freier Medizinjournalist
Auch wenn sich die Fußpilzsymptome nur an einem Fuß zeigen, ist mit 80%-iger Wahrscheinlichkeit auch der andere Fuß infiziert. Deshalb sollten auf jeden Fall beide Füße behandelt werden!
Fußpilz kann jeden treffen. Er ist zwar an sich nicht lebensgefährlich, kann aber stark jucken und sehr hartnäckig sein. Und Fußpilz ist hochansteckend: Er kann sich schnell auf andere Teile des Fußes oder des Körpers ausbreiten und auf andere Menschen übertragen werden.
Foto: Novartis Consumer Health GmbH

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