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- DAZ 29/2007
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Aus Kammern und Verbänden
LAV Baden-Württemberg
Das Apotheken-A stärken!
Auf der Mitgliederversammlung des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg e.V. am 11. Juli 2007 in Stuttgart ließ der Präsident Fritz Becker die Ereignisse vor der Verabschiedung des GKV-WSG Revue passieren. Gerade wegen der dabei erreichten Erfolge appellierte Becker an die Mitglieder, nun ihre eigene Unabhängigkeit nicht freiwillig aufzugeben.
"Unsere Mission war keine geringere als die Rettung unseres Berufsstandes, die Rettung der öffentlichen, inhabergeführten Apotheke und die Rettung eines vernünftigen wirtschaftlichen Fundamentes, auf dem wir Apothekerinnen und Apotheker unsere Arbeit leisten können", fasste Becker die Herausforderungen zusammen. Er erinnerte an die intensive politische Arbeit, an den breiten, von der Basis mitgetragenen Widerstand und an die vielen Gespräche und Diskussionen, die auf lokaler und regionaler Ebene geführt wurden. An der Demonstration in München hatten sich die Mitglieder des LAV Baden-Württemberg mit über 40 vollbesetzten Bussen beteiligt. Becker bedankte sich bei allen, die mitgekämpft und sich eingesetzt haben. Gemeinsam habe man die Sinnhaftigkeit einer stabilen Arzneimittelpreisverordnung vermitteln und den Berufsstand als freien Heilberuf stärken können.
Gefahren für die öffentliche Apotheke sieht Becker in der Übernahme von DocMorris durch die Celesio AG, vor allem aber in den politischen Aktivitäten des Celesio-Chefs. Allerdings seien die Kapitalinteressen, die Celesio verfolgt, so offensichtlich, dass jeder Politiker gut daran täte, "sich nicht vor diesen Karren spannen zu lassen."
Andererseits kritisierte Becker die Kollegen, die sich einem "fragwürdigen Partner-Konzept" anschließen, das rote Apotheken-A abhängen und sich stattdessen "an das grüne Kreuz schlagen" lassen. Er appellierte an die Mitglieder, weder die eigene Freiheit noch die eigene Unabhängigkeit aufzugeben: "Die stärkste Marke ist das Apotheken-A." Diese Marke gelte es in der Praxis weiter zu stärken – jeden Tag und bei jedem Kunden.
Erst Discount, dann Oligopol, dann Preisdiktat
Bezüglich des drohenden Fremdbesitzes von Apotheken sei nicht nur die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes in dieser Sache wesentlich, auch der politische Wille sei entscheidend. Die Apotheker könnten die Politik mit folgendem Szenario überzeugen: "Heute Discount, morgen Oligopol, übermorgen Preisdiktat – das ist der Dreisatz aus dem Kettensysteme im Apothekenbereich gemacht sind."
Die Mitgliederversammlung entlastete den Vorstand des LAV Baden-Württemberg, nachdem der Schatzmeister Wolf Kümmel gemeinsam mit der Geschäftsführerin Ina Hofferberth einen transparenten und soliden Haushalt des Verbandes und seiner Töchter vorgestellt hatte.
Quelle: Frank Eickmann, LAV BW
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