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Stiftung Warentest

Spitze beim Service AOK-Mitglieder zahlen zwar mit die höchsten Beiträge, dafür bekommen sie aber auch die beste Beratung – zumindest in Bayern, Hessen, Sachsen und Westfalen-Lippe.
Foto: AOK Medienservice

Nur fünf Krankenkassen sind gute Lotsen

BERLIN (ks). Bei einem Test des Beratungsangebotes von 20 gesetzlichen Krankenkassen haben nur fünf mit "gut" abgeschnitten – vier AOKs und die Techniker Krankenkasse. Die Mehrzahl der Versicherer konnte lediglich ein "befriedigend" erreichen. Abgeschlagen auf dem letzten Platz landete die IKK-Direkt. Ihr Service ist aus Sicht der Stiftung Warentest "indiskutabel".

Die Beratungsqualität von Apotheken war schon einige Male Thema in den Publikationen der Stiftung Warentest. Für die Juli-Ausgabe der Zeitschrift "Finanztest" waren die Tester nun den Krankenkassen auf der Spur. Das Ergebnis: Die Qualitätsunterschiede sind gewaltig. Unter den Top 5 ist die AOK Bayern Testsieger – gefolgt von den AOKs Hessen, Sachsen und Westfalen-Lippe sowie der Techniker Krankenkasse. Die großen Ersatzkassen wie Barmer Ersatzkasse, Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) und Kaufmännische Krankenkasse (KKH), liegen mit "befriedigend" im Mittelfeld. Nur "ausreichend" beraten werden Versicherte der BIG Direktkrankenkasse und der BKK ATU. Mit "mangelhaft" durchgefallen ist die IKK-Direkt.

Neben dem Informationsangebot im Internet testete die Stiftung die telefonische, elektronische und persönliche Beratung der Kassen sowie ihre Erreichbarkeit. Die Tester stellten den Mitarbeitern zwei Testfragen zu Kassenleistungen und fünf zu Gesundheitsthemen. Bei den Leistungsfragen – etwa ob die neue Schutzimpfung gegen Gebärmutterhalskrebs für junge Mädchen bezahlt wird – gab es kaum Ausfälle. Auch freundlich waren fast alle Berater. Viele hatten jedoch Probleme mit Gesundheitsfragen. So konnten etwa Fragen zu Diabetes nur unvollständig beantwortet werden. Aus Sicht der Tester hätten die Mitarbeiter wissen müssen, dass ein erhöhter Blutzuckerwert noch nicht gleichbedeutend ist mit Diabetes und den Versicherten darauf hinweisen sollen, wie er dies prüfen lassen kann. Besonders negativ fiel die IKK-Direkt auf. Sie war am Telefon kaum und per E-Mail gar nicht zu erreichen. Wurde ein Kontakt hergestellt, ließ die Freundlichkeit der Mitarbeiter zu wünschen übrig. Auch der Onlineauftritt konnte das Urteil der Tester nicht verbessern.

Das Fazit der Tester: Teure Kassen beraten nicht unbedingt besser als günstige. So hat etwa die "gute" AOK Sachsen nur einen Beitragssatz von 12,9 Prozent. Die Barmer oder die DAK, deren Beitragssätze bei 14,4 bzw. 14,5 Prozent liegen, schnitten dagegen eher mittelprächtig ab.

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