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Elektronische Patientenakte für Kinder

Erster Flächentest ab 2008

Als erstes Bundesland erprobt Rheinland-Pfalz eine elektronische Patientenakte speziell für Kinder: Bereits ab 2008 können Eltern für Neugeborene über Hebammen, Kinder- und Jugendärzte oder Gynäkologen eine spezielle elektronische Patientenakte (ePA) erhalten. Momentan werden alle 70 Kliniken mit Geburtsabteilung, alle Kinder- und Jugendärzte sowie Gynäkologen in Rheinland-Pfalz, die sich an dem Projekt beteiligen, kostenlos mit Kartenlesern und Software ausgerüstet.

Für Kinder gelten nicht nur bei der Arzneimitteltherapie besondere Rahmenbedingungen. Auch die elektronische Patientenakte wurde speziell auf die Bedürfnisse der kleinsten Patienten angepasst: So sollen auf der speziellen ePA Junior auf freiwilliger Basis auch Erkrankungen, der Impfstatus, Vorsorgeuntersuchungen oder Arzneimittelunverträglichkeiten gespeichert werden. Die Testphase ist zunächst auf ein Jahr befristet. Jedoch plant das Land Rheinland-Pfalz, eine wissenschaftliche Studie mit bis zu 80.000 Euro zu finanzieren, um das Projekt unter Umständen zu verlängern.

Das Ziel ist, eine Dokumentation wichtiger medizinischer Daten zur Gesundheit von Kindern zu erhalten und die medizinische Behandlung zu optimieren. Auch die Früherkennung von Krankheiten und Entwicklungsstörungen ist ein zentraler Punkt des Projekts.

Bislang sind 200 Ärzte in Rheinland-Pfalz an die Vita-X-Akte angebunden, bundesweit sind es 2100 Ärzte. Die Hälfte davon sind jeweils Hausärzte.

Die elektronische Patientenakte für Erwachsene wird bereits in der Region Trier getestet. Sie ist Teil eines dortigen Projektes zur Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte, die Versicherungsangaben enthält und die papierlose Übertragung von Rezepten vorsieht.

Michael van den Heuvel
w Internet
Elektronische Patientenakte
Die elektronische Patientenakte (ePA) ist eine digitale Sammlung von Daten, etwa dem Krankheitsverlauf, der Pharmakotherapie, bestehenden Vorerkrankungen oder Unverträglichkeiten. Theoretisch können alle Medien, also in der Regel Text-, Bild- und Videodateien, abgelegt werden. Dadurch sind alle Informationen schnell verfügbar. Langfristig soll die EPA Teil der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) werden.

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