Die letzte Seite

Zitate der Woche

"Die Arzneimittelhersteller sind die einzigen Akteure im Gesundheitswesen, die nicht die Möglichkeit haben, sich unmittelbar an die Patienten zu wenden.

VFA-Geschäftsführerin Cornelia Yzer

***

"Die Pharmazeutische Industrie hat das Potenzial, eine wichtige Quelle für Informationen zu sein, um die steigende Nachfrage der Patienten nach mehr und besserer Information zu befriedigen.

EU-Kommission, Entwurf zur Lockerung des Verbots der Direktwerbung für Arzneimittel

***

"Unter dem Deckmantel der ‚Information‘ soll die direkte Beeinflussung der Patienten erfolgen.

Verbraucherschützer Thomas Isenberg zur diskutierten Lockerung des Arzneimittel-Werbeverbots

***

"Insgesamt werden die Informationen in 94 Prozent der Werbeprospekte der pharmazeutischen Industrie nicht durch valide wissenschaftliche Untersuchungen belegt.

Forscher des Kölner Instituts für evidenzbasierte Medizin über Pharmainformationen

***

"Wirklich erfolgreich ist die Industrie nur noch in einem: in der Korrumpierung des Medizinbetriebs.

Professor Dr. Peter Schönhöfer, Herausgeber des "arzneitelegramm"

***

"Kostengünstigere Omeprazol-Generika erzielen den gleichen Behandlungserfolg. Die aktuelle Studienlage bietet keinen Grund, das teurere Esomeprazol (Nexium) zu verordnen.

Kasenärztliche Bundesvereinigung, zitiert im "Stern"-Bericht über die Pharmaindustrie

***

Zitate der Woche

"Ich frage mich, wann eigentlich mal ein Abgeordneter im Bundestag aufsteht und sagt: Ihr Ärzte solltet euch schämen, heute noch Nexium zu verordnen.

Prof. Dr. Gerd Glaeske vom Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen

Zahl der Woche

Über eine Milliarde Hypertoniker

Weltweit nimmt die Zahl der von Bluthochdruck betroffenen Menschen stark zu. Bis zum Jahr 2025 soll die Zahl der Betroffenen die Milliardengrenze überschritten haben. Das geht aus dem Editorial der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "The Lancet" hervor.

Bereits heute leidet demnach einer von vier Erwachsenen an einem zu hohen Blutdruck. 2025 könnten laut dem Lancet-Beitrag 1,56 Milliarden Menschen zur Gruppe der Hypertoniker zählen. Im Jahr 2000 waren es noch 972 Millionen. Laut dem Editorial ist eines der größten Probleme die schlechte Disziplin bei der Einhaltung der vom Arzt vorgeschriebenen Maßnahmen. Trotz effektiver und kostengünstiger Behandlungsmöglichkeiten würden die angestrebten Blutdruckwerte nur selten erreicht. Das gelte auch für Länder, in denen die Kosten der Behandlung kein Thema seien. "Viele Patienten glauben noch immer, dass Bluthochdruck eine Erkrankung ist, die geheilt werden kann. Sobald der Blutdruck fällt, setzen sie die Medikamente ab oder verringern die Dosis". Ärzte sollen daher den Lancet-Wissenschaftlern zufolge deutlich machen, dass Bluthochdruck das erste ernste Anzeichen für ernsthafte gesundheitliche Probleme ist. Derzeit liegt das lebenslange Risiko eines hohen Blutdruckes in der westlichen Welt bei 90 Prozent. Wenig Bewegung, zu fettreiche Ernährung, Alkohol und Nicotin lassen die Anzahl der Erkrankungen jedoch in einem alarmierenden Ausmaß ansteigen. ral

Quelle: The Lancet 370, 539 (2007).

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.