Probleme in Lösungen verwandeln

Gerd Wolf und Richard Süverkrüp
Rezepturen – Probleme erkennen, lösen, vermeiden

2., aktualisierte Auflage 2007. XVIII, 222 Seiten, 24 Tabellen, 1 Abbildung, 6 Cartoons. 34 Euro.
Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart. ISBN 987-3-7692-4098-6

Für ein Buch, das innerhalb von fünf Jahren zwei Auflagen erlebt, besteht offensichtlich ein Bedarf. Es zeigt auch, dass die Rezeptur keineswegs etwas traditionell Statisches ist, sondern dass sie ständig entwickelt wird. Der Titel "Rezepturen – Probleme erkennen, lösen, vermeiden" ist eine prägnante Darstellung des Inhaltes und ein Angebot an den Leser oder Nutzer zur Unterstützung seiner täglichen Arbeit. Das Buch kann als Lehrmaterial oder Nachschlagewerk sowohl von Pharmazeuten als auch von Ärzten gebraucht werden, um Probleme möglichst schon im Vorfeld in Problemlösungen zu verwandeln.

Während die erste Auflage innerhalb der Reihe "Materialien für die Weiterbildung" konzipiert war, ist die aktuelle Auflage in Darstellung und Format den themenspezifischen Broschuren des Deutschen Apotheker Verlages angepasst. Der Einteilung der ersten Auflage folgend befasst sich ein allgemeiner Teil mit der Stellung und der Eingliederung der Rezeptur in die Bereitstellung von Arzneimitteln, mit den Beziehungen zu Fertigarzneimitteln, mit Aspekten der chemischen und physikalischen Stabilität, der Konservierung, der Hygiene und der Qualitätssicherung. Wenn auch der Schwerpunkt der Darstellungen entsprechend der täglichen Praxis bei den Dermatika liegt, gibt es hier Hinweise, die für alle Arzneiformen gelten.

Besonders wertvoll erscheinen die vielen praktischen Beispiele, mit deren Hilfe man aktuelle Probleme lösen kann. Ergänzt werden diese Beispiele durch Aufgabenstellungen an den Leser, deren optimale Lösung am Ende des Buches gegeben wird. Das Kapitel "Systematik dermatologischer Grundlagen" erleichtert auch dem interessierten Arzt die Kenntnis und die Auswahl von Basissystemen.

Der neuen Auflage hinzugefügt wurden zwei Kapitel. Das Kapitel "Herstellung mit neuen Systemen" erläutert das Unguator-System® , das Topi Tec-System® und das Tubag-System® Es wird auf die Vorteile der Systeme, aber auch auf Fehlermöglichkeiten bei unkritischem Routineeinsatz hingewiesen. Die verschiedentlich publizierten Erfahrungswerte mit den Systemen sollten beachtet werden. Die Teilchengröße der meist suspendierten Arzneistoffe ist schon vor der Verarbeitung zu berücksichtigen. "Rezeptur in einer Minute" ist plakative Werbung und kein Arbeitshinweis für Pharmazeuten. Die klare Aussage des Autors: Moderne Technik ist eine Hilfe, Qualität per se entsteht durch sie nicht. Ein ebenfalls neues und hilfreiches Kapitel ist der problematischen, obsoleten, bedenklichen Rezeptur gewidmet. Eine tabellarische Übersicht erleichtert die Orientierung.

Literaturhinweise zu den einzelnen Kapiteln helfen bei der Problembearbeitung auf breiterer Ebene. Mit Hilfe eines umfangreichen Sachregisters kann man das Buch leicht als Nachschlagewerk nutzen.

Dieses Buch kann Pharmazeuten und Medizinern für die patientenbezogene Arbeit mit Arzneiformen, in erster Linie dermatologischen Formen, empfohlen werden. Es sollte schon im Vorfeld der Herstellung bzw. Verordnung dazu genutzt werden, diese valid zu machen.

Apotheker Bernd Hünerbein, Löwen-Apotheke in Naumburg
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