Arzneimittel und Therapie

Haloperidol FDA warnt vor schwerenkardialen KomplikationenAnders als in Deutschland darf Haloperidol in den USA nicht intravenös, sondern nur intramuskulär injiziert werden. Jetzt warnt die FDA vor schweren kardialen Komplikationen mit zum Teil tödlichem Ausgang, die insbesondere nach intravenösem Off-label-Einsatz und Dosierungsüberschreitungen von Halo­peridol aufgetreten sind. In den Fachund Gebrauchsinformationen deutscher Präparate sind entsprechende Hinweise schon enthalten.

In Deutschland steht Haloperidol als Injektionslösung sowohl zur intravenösen als auch zur intramuskulären Anwendung zur Verfügung (Haldol® -Janssen, Haloperidol-Hexal® , Haloperidol-Stada® , Haloperidol-neuraxpharm® , Haloper® CT). Die Injektionslösung ist immer dann indiziert, wenn eine orale Behandlung nicht möglich oder eine akute Intervention erforderlich ist. Sie wird zur Basisbehandlung und zur Behandlung von Krankheitsschüben von Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis eingesetzt. Darüber hinaus hat sie ihren Platz in der Behandlung akuter Verschlechterungen chronischer, therapieresistenter Schizophrenien sowie psychomotorischer Erregungszustände psychotischer Genese. Neben der Injektionsslösung zur i. v.- und i. m.-Anwendung stehen mit Haloperidol Decanoat (Haldol® -Janssen Decanoat, Haloperidol-neuraxpharm® Decanoat) Depot-Präparate zur Verfügung, die nur intramuskulär verabreicht werden dürfen.

In den deutschen Fachinformationen von Haloperidol-Präparaten wird ausführlich auf die Möglichkeit kardialer Komplikationen hingewiesen. Sie können in Form von QT-Zeitverlängerungen und ventrikulären Tachykardien aufgrund von Torsades-de-Pointes-Tachykardien auftreten und zu plötzlichen Todesfällen führen. Den Fachinformationen ist zu entnehmen, dass nach intravenöser Gabe vor allem bei höheren Dosierungen das Risiko für QT-Zeitverlängerungen oder Torsades-de-Pointes-Tachykardien steigt. Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit angeborenem langem QT-Syndrom oder anderen klinisch signifikanten kardialen Störungen (insbesondere Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien) geboten. Darüber hinaus steigt das Risiko bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder eine Hypokaliämie hervorrufen können.

Quelle

FDA-Alert Haloperidol 17. September 2007.

Fachinformation Haldol® -Janssen Stand März 2007.

du
Die Firma GlaxoSmithKline hat von der EMEA die Zulassung für den HPV-Impfstoff Cervarix ® für den europäischen Markt erhalten.

Damit wird in Kürze neben Gardasil® mit Cervarix® ein zweiter Impfstoff zur Verfügung stehen, der vor hochgradigen intraepithelialen Neoplasien der Zervix und Zervixkarzinomen schützen soll. Er richtet sich gegen humane Papillomviren (HPV) vom Typ 16 und 18. Cervarix® wurde in klinischen Studien mit über 30.000 Patientinnen getestet. Dabei hat er sich als gut verträglich erwiesen. Langzeitstudiendaten bestätigen seine Wirksamkeit: Einer Follow-up-Untersuchung einer Phase-II-Studie zufolge waren die Probandinnen schon nach der ersten Dosis über bislang 5,5 Jahre vor persistierenden Infektionen und präkanzerösen Läsionen durch HPV16 und HPV18 geschützt. Die Kombination aus regelmäßiger Krebsfrüherkennung und HPV-Impfung wird zurzeit als bestmöglicher Schutz vor einem Zervixkarzinom und seinen Vorstufen angesehen.
Quelle: Presseinformation der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG vom 24. September 2007.
du

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