- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 39/2007
- Haloperidol FDA warnt vor...
Arzneimittel und Therapie
Haloperidol FDA warnt vor schwerenkardialen KomplikationenAnders als in Deutschland darf Haloperidol in den USA nicht intravenös, sondern nur intramuskulär injiziert werden. Jetzt warnt die FDA vor schweren kardialen Komplikationen mit zum Teil tödlichem Ausgang, die insbesondere nach intravenösem Off-label-Einsatz und Dosierungsüberschreitungen von Haloperidol aufgetreten sind. In den Fachund Gebrauchsinformationen deutscher Präparate sind entsprechende Hinweise schon enthalten.
In Deutschland steht Haloperidol als Injektionslösung sowohl zur intravenösen als auch zur intramuskulären Anwendung zur Verfügung (Haldol® -Janssen, Haloperidol-Hexal® , Haloperidol-Stada® , Haloperidol-neuraxpharm® , Haloper® CT). Die Injektionslösung ist immer dann indiziert, wenn eine orale Behandlung nicht möglich oder eine akute Intervention erforderlich ist. Sie wird zur Basisbehandlung und zur Behandlung von Krankheitsschüben von Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis eingesetzt. Darüber hinaus hat sie ihren Platz in der Behandlung akuter Verschlechterungen chronischer, therapieresistenter Schizophrenien sowie psychomotorischer Erregungszustände psychotischer Genese. Neben der Injektionsslösung zur i. v.- und i. m.-Anwendung stehen mit Haloperidol Decanoat (Haldol® -Janssen Decanoat, Haloperidol-neuraxpharm® Decanoat) Depot-Präparate zur Verfügung, die nur intramuskulär verabreicht werden dürfen.
In den deutschen Fachinformationen von Haloperidol-Präparaten wird ausführlich auf die Möglichkeit kardialer Komplikationen hingewiesen. Sie können in Form von QT-Zeitverlängerungen und ventrikulären Tachykardien aufgrund von Torsades-de-Pointes-Tachykardien auftreten und zu plötzlichen Todesfällen führen. Den Fachinformationen ist zu entnehmen, dass nach intravenöser Gabe vor allem bei höheren Dosierungen das Risiko für QT-Zeitverlängerungen oder Torsades-de-Pointes-Tachykardien steigt. Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit angeborenem langem QT-Syndrom oder anderen klinisch signifikanten kardialen Störungen (insbesondere Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien) geboten. Darüber hinaus steigt das Risiko bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder eine Hypokaliämie hervorrufen können.
QuelleFDA-Alert Haloperidol 17. September 2007.
Fachinformation Haldol® -Janssen Stand März 2007.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.