Deutscher Apothekertag 2007

An den Verhandlungstisch!

"Die Zukunft wird pharmazeutisch entschieden", diese Losung zieht sich durch die Apothekertage der letzten Jahre wie ein roter Faden. Vor diesem Hintergrund wird die ABDA und nicht zuletzt ihr Präsident Heinz-Günter Wolf nicht müde, zu betonen, dass es für die Apothekerschaft ein Segen ist, Preisverhandlungen dort stattfinden zu lassen, wo sie hingehören, nämlich zwischen Hersteller und Krankenkassen. Und nach wie vor werden Rabattverträge an sich nicht in Frage gestellt, nur aus den Fehlern solle gelernt werden.
Kaum ein Apotheker wird bezweifeln, dass die unsäglichen Anfangsschwierigkeiten zu vermeiden gewesen wären, wenn die Verträge unter Einbeziehung von pharmazeutischem Sachverstand zustande gekommen wären. Dieser Fehler soll nun, wenn es nach Wolf geht, behoben werden. Dazu müssten die Apotheker bei den Verhandlungen mit am Tisch sitzen. Ob das Krankenkassen und Hersteller begrüßen werden, ist zu bezweifeln. Denn das derzeitige System hat einen großen Vorteil: Kein Dritter schaut den Verhandlungspartnern in die Karten. Die Ergebnisse sind geheim, die Kassen müssen nicht offen legen, welche Einsparungen sie erzielt haben. Diese Intransparenz wird zunehmend beklagt. Forderungen nach ordnungsgemäßer Verbuchung der Einsparungen bei den Krankenkassen werden laut. Doch auch der Patient und Verbraucher hat einen Anspruch darauf, zu wissen, was seine Kasse für sein Arzneimittel ausgibt. Und diesen Preis sollte er zumindest in der Apotheke bei der Abgabe erfragen können. Auch deshalb müssen die Apotheker mit an den Verhandlungstisch, wenn Krankenkassen und Hersteller ihre Rabattverträge aushandeln. Sie würden für die notwendige Transparenz sorgen und den zwingend erforderlichen pharmazeutischen Sachverstand einbringen.
Doris Uhl

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.