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Universität Tübingen
Tag der Pharmazie in Tübingen
Das Pharmazeutische Institut der Universität Tübingen beging am 18. Oktober den "Tag der Pharmazie". Alljährlich stehen an diesem Tag die aktuelle Lehre und Forschung und die Zukunftsperspektiven des Instituts im Rampenlicht.
Zur Einleitung stellte Institutsdirektor Prof. Dr. Rolf Daniels den Gästen die Eckdaten der "Premiummarke Pharm TÜB" vor: 443 Studenten und 90 Doktoranden studieren derzeit im Tübinger Institut, das von der Wirkstofffindung über die pharmakologischen und analytischen Untersuchungen und die Arzneistoffverarbeitung bis hin zur Klinischen Pharmazie alle Aspekte der pharmazeutischen Wissenschaften unter einem Dach vereinigt.
Durch die Einbindung in Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs und in das Interfakultäre Zentrum für Pharmakogenomik und Arzneimittelforschung (IZEPHA) schlägt das Pharmazeutische Institut innerhalb der Universität eine Brücke zwischen den Naturwissenschaften und der Medizin.
72 Promotionen, sechs Habilitationen, 5,7 Mio. Euro eingeworbene Drittmittel sowie eine Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen und Patentanmeldungen bilden die Erfolgsbilanz der letzten fünf Jahre. Im Hochschulranking 2006 des CHE liegt das Tübinger Pharmazeutische Institut in der Reputation in Studium und Lehre bundesweit auf Platz 1.
Promotionspreis an Unsöld
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Merckle-Promotionspreises 2007 an Apothekerin Dr. Inge Unsöld, die in der Pharmazeutischen Biologie unter Anleitung von Prof. Shu-Ming Li und Prof. Lutz Heide molekularbiologische Untersuchungen zur Bildung von Ergot-Alkaloiden in Pilzen durchgeführt hatte. Der mit 2500 Euro dotierte Preis wurde durch den Geschäftsführer der Merckle GmbH, Dr. Philipp Merckle, überreicht.
Die Preisträgerin und weitere im Laufe des letzten Jahres promovierte Wissenschaftler aus den verschiedenen Teilbereichen des Instituts verdeutlichten in Kurzvorträgen die derzeitigen Forschungsarbeiten der Tübinger Pharmazie und erhielten anschließend von Prof. Daniels ihre Promotionsurkunden.
Forschungsförderung
Den diesjährigen Festvortrag hielt der Vorsitzende des Universitätsrates der Universität Tübingen, Tilman Todenhöfer, der neben vielen ehrenamtlichen Engagements der Geschäftsführende Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG ist. Er analysierte die derzeitige und zukünftige Situation der Forschungsförderung in Deutschland und hob besonders die wachsende Rolle von privaten Stiftungen hervor.
Neue Arzneimitteltargets durch Gendeletion
Zu welch eindrucksvollen Resultaten Forschungsförderung beitragen kann, veranschaulichte abschließend Privatdozent Dr. Matthias Sausbier in seiner Antrittsvorlesung. Gemeinsam mit seinem wissenschaftlichem Mentor, Prof. Peter Ruth vom Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie für Naturwissenschaftler, beschäftigt sich Sausbier mit der Charakterisierung neuer Arzneimitteltargets durch Gendeletion in Mäusen ("Knock-out Mäuse"). Die Aktualität dieser Forschungsrichtung war wenige Tage zuvor durch die Ankündigung unterstrichen worden, dass die Väter dieser Methodik, Mario R. Capecchi, Oliver Smithies und Martin J. Evans, den Medizin-Nobelpreis 2007 erhalten.
Die Veranstaltung wurde durch ein (freundlicherweise von den Firmen Merckle und Ratiopharm gesponsertes) Buffet umrahmt.
Prof. Dr. Lutz Heide
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