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Online-Apotheken

Portalbetreiber wettert gegen stationäre Apotheken

BERLIN (ks). Der Geschäftsführer des Arzneimittel-Preisvergleichsportals apomio.de hat der Apothekerschaft vorgeworfen, Kunden und Medien beim Thema Versandhandel gezielt zu verunsichern. Seit Monaten warne "das tradierte System der Präsenz-Apotheken" vor angeblichen Arzneimittelfälschungen aus dem Internet – dabei werde außer Acht gelassen, dass zugelassene Online-Apotheken sicher seien.

Matthias Storch von apomio.de beklagt, dass viele Verbraucher wegen der "Desinformation" der Apothekerverbände zu den Risiken legaler Internet-Apotheken beunruhigt seien: "Ernste Themen wie Arzneimittelsicherheit und Beratungsqualität sollten nicht dazu missbraucht werden, um Angst und Schrecken zu verbreiten", erklärt er in einer Pressemitteilung vom 26. November. Dass zugelassene Online-Apotheken sicher seien, zeigten auch jüngste unabhängige Untersuchungen – etwa des Bundeskriminalamts (BKA) oder der Stiftung Warentest. Dennoch blieben bei vielen Verbrauchern Bedenken bestehen.

"Die klassischen Apotheken in Deutschland stehen vor einem Umbruch in nie da gewesenem Ausmaß", meint Storch. Während "innovative Apotheker" längst das "enorme Potenzial" des Internet-Versandhandels für sich entdeckt hätten und Drogeriemärkte und Discounter auf den Markt drängten, würden die "alt eingesessenen Apotheker" nun erkennen, dass sie den "Anschluss verlieren". Zumal immer wieder "gravierende Beratungsmängel" bei den stationären Apotheken aufgedeckt würden – so zuletzt vom ZDF-Magazin WISO. Für Storch ist es "offensichtlich, dass den Interessenvertretern der stationären Apotheken fast jedes Mittel recht ist, um die Kunden und die Medien gezielt zu verunsichern". Allerdings warnt auch er: Von E-Mail-Angeboten für Potenzmittel und andere Lifestyle-Präparate sollte man "die Finger lassen". Das gleiche gelte für Arzneimittel von Privatanbietern – etwa über Internet-Auktionshäuser.

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