Noroviren grassieren

Noroviren treiben nicht nur auf Kreuzfahrtschiffen ihr Unwesen. Sie verursachen auch bei uns im gesamten Jahresverlauf immer wieder Durchfallerkrankungen, in den Herbst- und Wintermonaten häufen sich die Fälle. Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass das leicht zu übertragende Virus allein in diesem Winter bis zu eine Million Menschen heimsuchen wird. Noroviren (früher als Norwalk-like Viren bezeichnet) zählen neben den Rotaviren zu den häufigsten Erregern viraler Durchfallerkrankungen. Charakteristisch ist ein plötzlicher Beginn mit schwallartigem Erbrechen und starken Durchfällen. Die akuten Beschwerden dauern in der Regel 12 bis 72 Stunden an. Eine antivirale Therapie steht nicht zur Verfügung. Im Mittelpunkt einer symptomatischen Behandlung sollte der Ausgleich des potenziell lebensbedrohlich werdenden Wasser- und Elektrolytverlustes stehen. Insbesondere bei Kleinkindern und alten Menschen ist hierzu häufig eine Klinikbehandlung notwendig. Die Ausbreitung sollte durch Isolierung der erkrankten Personen und eine korrekte Händehygiene eingedämmt werden. Norovirus-Erkrankungen sind meldepflichtig.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in der DAZ 2006, Nr. 49, S. 48-49.