Prisma

Hirnforschung

Gehirnreifung bei ADHS verzögert

Schon sechs Monate alte Säuglinge sind in der Lage, Menschen nach ihrem Verhalten gegenüber Dritten zu bewerten, und bringen hilfsbereiten Menschen mehr Sympathie entgegen als Störenfrieden.

Versuche amerikanischer Psychologinnen um Kiley Hamlin zeigen, dass Säuglinge ihre Mitmenschen erstaunlich gut einschätzen können. Für ihre Wertung nutzen sie nicht nur äußerliche Merkmale, sondern auch das Verhalten gegenüber Dritten. Zu dieser Erkenntnis kamen die Forscherinnen in einem Versuch mit sechs und zehn Monate alten Säuglingen, denen folgende Szene vorgespielt wurde: Ein buntes Holzklötzchen mit Augen versucht einen Berg zu erklimmen. Zuerst wird es dabei von einer anderen Holzfigur unterstützt, danach von einer weiteren Holzfigur daran gehindert. Wurden die Säuglinge dann vor die Wahl zwischen Helfer und Störenfried gestellt, so entschieden sich fast alle für die helfende Figur. Wurde die Szene um weitere Holzklötzchen ergänzt, die weder halfen noch störten, so sortierten die Säuglinge diese in ihrer Sympathieskala zwischen Helfer und Störenfried ein. Keine Reaktion erhielten unbeteiligte Holzklötzchen ohne Augenaufdruck. el

Quelle: Hamlin K. et al.: Nature 450, 557-559 (2007).

Heidelberger Wissenschaftler haben die Ausschüttung von Calcium aus dem Zellinneren durch ein spezielles Mikro-skop beobachtet. Dabei offenbarte sich ihnen ein wahres Feuerwerk.

An fast allen wichtigen Regulationsprozessen ist Calcium beteiligt. Es wird in den Zellen gespeichert und hieraus über Calciumkanäle bei Bedarf rasch freigesetzt. Heidelberger Physiologen machten den Vorgang in Säugetierzellen nun mithilfe eines Laser-Mikroskops in Kombination mit einer Hochgeschwindigkeitskamera sichtbar. Sie markierten das Calcium in der Zelle mit einem Farbstoff und brachten es dann mit dem Laser zum Leuchten. Dank der Kombination aus Laser und Kamera wurde die Probe beim Ablesen in 64 Unterstrahlen aufgespaltet, die mit hoher Geschwindigkeit abgelesen wurden. Die Wissenschaftler beschreiben die Calciumausschüttung als Feuerwerk im Bereich von Tausendstel Millimetern. Der Calcium-Funke zeige dabei, wie Zeitverlauf und räumliche Ausdehnung der Kommunikation auf molekularer Ebene innerhalb der Zelle aussehen. war

Quelle: Pressemitteilung der Universität Heidelberg, Nr. 194, November 2007

Zwar ist die Glatzenbildung bei Männern in erster Linie genetisch bedingt, doch spielt für den Kahlschlag auch der Lebenswandel eine Rolle. So tendieren nach Meinung taiwanesischer Wissenschaftler gerade Raucher zu vermehrtem Haarausfall.

Möglicherweise werden durch verschiedene Inhaltsstoffe von Zigaretten jene Blutgefäße verstopft, die den Haarfollikel mit Sauerstoff und Nahrung versorgen. Auch ein schädigender Einfluss auf die DNA der haarbildenden Zellen sowie Veränderungen des Hormonhaushaltes stehen in der Diskussion. Die Forscher vermuten, dass außerdem durch den Tabakrauch Entzündungen ausgelöst werden, die die Kopfhautzellen angreifen. Etwa 740 asiatische Männer wurden im Verlauf einer Studie zu ihren Lebensgewohnheiten befragt. Neben Aussagen zu Gewicht, Blutdruck und Krankheiten sollten sie angeben, ob und wie viel sie rauchten und wann die ersten Anzeichen von Haarausfall bemerkt wurden. Bei der Analyse der Daten kam ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Rauchen und beginnendem Haarverlust zutage. Dabei waren für die Glatzenbildung sowohl Dauer als auch Menge der gerauchten Zigaretten maßgeblich. war

Quelle: Su et al.: Arch. Dermatol. 143 (11), 1401-1406 (2007).

Im Ensemble der Botenstoffe, die den Knochenaufbau steuern, wurde jetzt ein neuer Akteur erkannt: Das anorexigene Peptid Neuromedin U aus dem Hypothalamus zeigt einmal mehr die Querverbindungen zwischen Energie- und Knochenstoffwechsel.

Neuromedin U ist ein multifunktionelles Neuropeptid aus Nervenzellen des Dünndarms sowie des Hypothalamus. Es drosselt die Nahrungsaufnahme in Kooperation mit dem Sättigungshormon Leptin. Seine Wirkung auf den Knochenstoffwechsel wurde an adipösen Mäusen entdeckt, die wegen eines Gendefekts kein Neuromedin U bilden können. Bei diesen Mäusen waren die Knochenmasse und der Mineralgehalt der Knochen selbst dann erhöht, wenn ihr Körpergewicht durch begrenzte Nahrungszufuhr normalisiert wurde. Wurde das fehlende Neuropeptid in den Hypothalamus dieser Mäuse injiziert, so reduzierte sich die Knochenmasse. Denselben Effekt zeigte Rutin, ein Neuromedin-U-Agonist aus Buchweizen.

Neuromedin U wirkt als Mediator in einer hormonellen Signalkette des Hypothalamus, die letztendlich die Proliferation der Knochen-bildenden Osteoblasten hemmt. Seine Freisetzung wird durch Leptin reguliert. Doch nicht jeder Eingriff in die Signaltransduktion durch Neuromedin U verursacht Fettleibigkeit. So hat der Ausfall der Neuromedin-U-Rezeptoren im Hypothalamus keine Auswirkung auf das Körpergewicht. Deshalb lohnt sich zu untersuchen, ob Neuromedin-Antagonisten die Knochenmasse steigern können, ohne als Nebenwirkung Gewichtszunahme auszulösen. ahr

Quelle: Sato S. et al.: Nature Medicine 13 (10), 1234-1240 (2007).
Das wächst sich aus Drei Jahre hinkt die Hirnenwicklung von ADHS-Kindern hinterher – verläuft ansonsten aber normal.

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