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DAK-Gesundheitsreport

DAK will über Kopfschmerzen und Migräne aufklären

BERLIN (ks). Der Krankenstand in Deutschland sinkt weiter: Unter den Versicherten der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) lag er 2006 bei 3 Prozent, im Vorjahr waren es noch 3,1 Prozent. Die durchschnittliche Fehlzeit lag bei 11,1 Tagen. Dies zeigt der am 13. Februar in Berlin vorgestellte DAK-Gesundheitsreport 2007, für den 2,6 Millionen Krankschreibungen erwerbstätiger DAK-Mitglieder ausgewertet wurden.

Die häufigste Ursache für Krankschreibungen sind nach wie vor Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Auf sie entfallen 22 Prozent aller Krankheitstage. An zweiter Stelle stehen die Erkrankungen des Atmungssystems mit einem Anteil von knapp 16 Prozent, gefolgt von Verletzungen mit gut 15 Prozent. Psychische Erkrankungen sind die viertgrößte Krankheitsart. Auf sie gingen im letzten Jahr zehn Prozent des Krankenstandes zurück. Ihr Anteil ist erstmals seit zehn Jahren nicht gestiegen.

Um dem Thema Kopfschmerzen näher zu kommen, führte die DAK eine repräsentative Versicherten-Befragung durch. Die Ergebnisse: Im letzten halben Jahr litten mehr als die Hälfte aller Deutschen unter Kopfschmerzen, 17 Prozent unter Migräne. Die hierdurch bedingten Fehlzeiten sind allerdings vergleichsweise kurz. Nahezu 70 Prozent der Erkrankungsfälle dauern maximal drei Tage. Es zeigte sich zudem, dass 15- bis 24-Jährige besonders häufig aufgrund von Kopfschmerzen am Arbeitsplatz fehlten. Diejenigen, die trotz Kopfschmerz zur Arbeit gehen, sind oft nur eingeschränkt leistungsfähig. Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch Fehltage und Leistungseinschränkungen entsteht, wird im Report auf 2,3 Milliarden Euro geschätzt.

Mehr Aufklärung nötig

Eine wirksame Therapie ist daher wichtig. Die meisten Betroffenen behandeln den Schmerz selbst: 62 Prozent der Kopfschmerz-Patienten und gut die Hälfte der Migräne-Kranken nehmen rezeptfreie Schmerzmittel ein. Allerdings bestehen noch immer Wissensdefizite über die möglichen Folgen einer übermäßigen Schmerzmitteleinnahme: So erhielten 40 Prozent der Kopfschmerz- und fast ein Viertel der Migräne-Patienten, die ärztlich verordnete Schmerzmittel einnehmen, nach eigener Aussage keine Aufklärung durch ihren Arzt. Auch über die Risiken rezeptfreier Mittel gab es kein ärztliches Gespräch. Informationsmängel gibt es aber auch bei den Ärzten. Dies zeigte eine zusätzliche Befragung wissenschaftlicher Experten aus Forschungseinrichtungen, Universitätskliniken und der ambulanten Versorgung. Sie äußerten mehrheitlich die Ansicht, dass mehr Fortbildung für Ärzte zur Diagnostik und Therapie von Kopfschmerzerkrankungen erforderlich sei. Leitliniengerechte medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapieverfahren würden zu selten eingesetzt. Insbesondere das Risiko bei der Einnahme zu vieler Schmerzmittel sollte stärker kommuniziert werden. Die DAK kündigte angesichts dieser Ergebnisse an, eine breite Aufklärungskampagne zum Thema Kopfschmerz zu starten.

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