DPhG-Statement
Die Diskussion zur Gesundheitsreform, die am 1. April dieses Jahres in Kraft treten wird, zeigt es deutlich. Die Apotheker müssen künftig mehr Zeit und Energie in die Fortbildung investieren, um als unverzichtbare Heilberufler angesehen zu werden. Ansonsten droht die Institution deutsche Apotheke zu einem austauschbaren Vertriebskanal für Arzneimittel zu verkümmern. Fortbildung muss Chefsache werden. Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) unterstützt die Apotheker mit einem breiten Fortbildungsangebot.
Noch ist es nicht zu spät. Die Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland sind aufgrund ihres Studiums bestens qualifiziert, die hohen Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Beratung zu erfüllen, die der Gesetzgeber zu Recht von ihnen fordert. Die Institution deutsche Apotheke besitzt einen exzellenten Ruf und genießt weltweit hohes Ansehen. Der Apotheker in der öffentlichen Apotheke, vor allem der Apothekenleiter, ist aber nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Kaufmann. Er muss Gewinne erwirtschaften und trägt Verantwortung für das Wohlergehen seiner Mitarbeiter. Der Apotheker agiert damit im Spannungsfeld von Wissenschaft und Wirtschaft und muss sich, will er erfolgreich sein, in beiden Bereichen behaupten.
Was die Wissenschaft angeht, ist es heute nicht mehr so einfach, den Überblick über den aktuellen Wissensstand zu behalten. Zu rasant sind die Fortschritte in den pharmazeutischen Disziplinen. Der Apotheker muss, um am Ball zu bleiben, sich selbst und seine Mitarbeiter motivieren, gelerntes Wissen aufzufrischen und kontinuierlich zu erweitern. Fortbildung ist kein Luxus, sondern sollte in jeder Apotheke höchste Priorität genießen, denn Fortbildung macht sich in der Beratung bezahlt. Nicht umsonst ist die Forderung nach kontinuierlicher Fortbildung auch in den Heilberufs- und Kammergesetzen verbindlich vorgeschrieben.
An Gelegenheit zur Fortbildung mangelt es nicht. Dem Apotheker steht heute ein breites Angebot zur Verfügung, das unabhängig ist von Werbung und kommerziellen Interessen. Apothekerkammern, Verbände, Universitäten und nicht zuletzt die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft veranstalten attraktive Fortbildungsprogramme, die auf die Bedürfnisse des Offizinapothekers zugeschnitten sind. Das Spektrum an Fortbildungsmöglichkeiten ist dabei äußerst vielfältig. Es reicht von Fachvorträgen mit anschließender Diskussion und wissenschaftlichen Kongressen über Seminare, Workshops und Qualitätszirkel bis hin zur Lektüre von Fachartikeln mit Lernkontrolle (CME) und interaktiver Fortbildung im Internet.
Fortbildung, obwohl sie Zeit und Energie erfordert, sollte aktiv von allen Apothekern praktiziert werden, denn Fortbildung ist die beste Investition in die Zukunft. Nur wenn die Apotheker sich kontinuierlich wissenschaftlich fortbilden, besitzen sie auch künftig gute Chancen, als kompetente Heilberufler und unverzichtbare Partner in einem immer komplexer werdenden gesundheitspolitischen Umfeld erfolgreich zu bestehen.
Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe (Präsidentin der DPhG), Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, (Vizepräsident der DPhG), Dr. Fritz Stanislaus (Vizepräsident der DPhG), Dr. Anke Ritter (Vizepräsidentin der DPhG), Prof. Dr. Klaus Mohr (Generalsekretär der DPhG), Michael Stein (Geschäftsführer der DPhG)
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