- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 9/2007
- TGL Nordrhein
Aus Kammern und Verbänden
TGL Nordrhein
Apothekenleiter warten Auswirkungen des GKV-WSG ab
Die 1. Vorsitzende der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter Nordrhein (TGL), Dr. Heidrun Hoch, skizzierte auf der Jahreshauptversammlung am 31. Januar 2007 in Düsseldorf die aktuelle politische Lage mit den Auswirkungen auf die Institution Apotheke.
Wie Dr. Hoch darlegte, sind seit dem Inkrafttreten des AVWG am 1. April 2006 die Anzahl verkaufter Packungen und der Rohertrag deutlich gesunken. Das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz werde weitere Einbußen für die Apotheke bringen, z. B. durch die Erhöhung des Kassenrabattes und die erweiterten Möglichkeiten der GKV, Rabattverträge abzuschließen. Als eine der wenigen für unseren Berufsstand positiven Initiativen bezeichnete Dr. Hoch die Initiative der NRW-Landesregierung gegen den Versand rezeptpflichtiger Arzneimittel.
Aus der Arbeit der TGL im vergangenen Jahr hob Dr. Hoch die Veranstaltung am 16. September 2006 in Ratingen zum Thema "Leistungsorientierte Bezahlung" hervor, die mit ca. 120 Teilnehmern sehr erfolgreich war. Die Apothekengewerkschaft ADEXA kündigte am 25. September 2006 den seit dem 1. Januar 2006 geltenden Tarifvertrag. Nach Abstimmung mit Vorstand und Beirat der TGL hat Dr. Hoch der ADEXA mitgeteilt, dass sich die TGL momentan außerstande sieht, über einen neuen Tarifvertrag zu verhandeln.
Ferner referierten auf der Jahreshauptversammlung
- Dr. Bernhard Bellinger, Düsseldorf, über das Thema "Digitale Betriebsprüfung" und
- Gert Fudicar, Justitiar der TGL, über den Diskriminierungsschutz im Arbeitsrecht, den das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gewährleisten soll.
Schatzmeister Hans-Ulrich Wegmann berichtete, dass die TGL 2006 einen Überschuss von gut 14.206 Euro erwirtschaftet hat.
Der Kassenprüfer Dietrich Pfeilsticker konstatierte eine korrekte Kassenführung; seinem Antrag auf Entlastung des Vorstands folgten die Mitglieder mit großer Mehrheit. Gegen den Beschluss, für Filialapotheken bis zu einem neuen Beschluss 40 Euro zu erheben, gab es keinen Widerspruch aus dem Plenum.
Die Frage, ob die TGL in Zukunft auch Themen von wirtschaftlicher Relevanz für Apothekenleiter anbieten oder diese ganz dem Apothekerverband überlassen soll, wurde kontrovers diskutiert. Dabei plädierte die Mehrheit für eine "offene Peripherie" mit Veranstaltungen, die im Interesse der Arbeitgeber liegen – ein eindeutiges Votum für den von Dr. Hoch eingeschlagenen Weg.
Ehrenpräsident Keller wünschte eine Abstimmung darüber, dass mit der ADEXA verhandelt wird. Das Abstimmungsergebnis ergab mit nur einer Gegenstimme, dass frühestens im 2. Quartal nach Inkrafttreten des GKV-WSG das Gespräch mit der ADEXA wieder aufgenommen wird. cae
Quelle: Protokoll von Angelika Jansen-Kempen
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.