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- AZ 11/2008
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DAX: Gut gebrüllt, Löwe!
Insgesamt gab die Nachrichtenlage der letzten Woche nicht viel her. Die Angst vor dem wirtschaftlichen Abschwung ließ sich natürlich nicht verdrängen und die neu hereingekommenen US-Wirtschaftsdaten bestätigten letztlich nur die alten Rezessionsbefürchtungen, lieferten jedoch darüber hinaus auch keinen Anlass, noch Schlimmeres befürchten zu müssen. Also verlagerte sich der Blick auf den Nebenschauplatz von Dollar und Rohöl. Mit dem Euro über 1,50 Dollar und dem Ölpreis jenseits der magischen Marke von 100 Dollar pro Barrel bekamen die Pessimisten doch noch neue Nahrung. Und so geriet die 7000er Marke beim DAX vorübergehend wieder in Vergessenheit.
Dass hier der Markt gleich an zwei Fronten unter Beschuss geriet, ist nach Expertenansicht kein Zufall: Anleger flüchten derzeit aus der US-Valuta in Edelmetalle und Rohstoffe, was eben auch den Ölpreis mitzieht. Aber angesichts der dünnen Höhenluft dürften sich weder Euro- noch Öl-Haussiers besonders lange wohl fühlen. Alles in allem sind also die Akteure bei ihrer wirtschaftlichen Standortbestimmung nicht weit gekommen. Denn nach wie vor blieb die Frage ungeklärt, inwieweit es sich hier um eine vorübergehende Konjunkturabschwächung – oder aber um eine handfeste Rezession handelt.
Leichte Rezession bereits eingepreist
Mit den jüngsten Kursrückgängen dies- und jenseits des Atlantiks sind die aktuellen Rezessionsbefürchtungen bereits in den Kursen verarbeitet. Ein nachhaltiger Rutsch unter die 6500er-Punkte im DAX wäre nur dann zu erwarten, wenn die aktuellen Konjunkturdaten tatsächlich auf eine tiefgreifende Rezession schließen ließen. Besonders kritisch beobachtet man dabei die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt. Auch die Februarzahlen zeigen hier zunehmenden Arbeitsplatzabbau. Dennoch betonen Fachleute, dass diese Einschnitte relativ moderat sind. Sie zeugten davon, dass die Unternehmen bei der gegenwärtigen Wirtschaftabschwächung nicht von einem stärkeren oder längerfristigen Einbruch ausgehen. Dass das Gesamtbild so schlecht nicht sein kann, zeigte auch jüngst der recht starke Anstieg im amerikanischen ISM-Dienstleistungsindex für den Monat Februar. Das Dienstleistungsgewerbe macht rund 80% der US-Ökonomie aus. Pessimisten machen nun einmal viel Krach. Das heißt nicht, dass hier auch der Sachverstand zu Wort kommt.
Strategie
Es bleibt dabei: Für Verwirrungen und Sorgen wird es sicher hinreichend Grund geben – aber nicht auf dem aktuellen DAX-Niveau. Schwergewichtete Werte wie die Allianz haben sich inzwischen zunehmend stabilisiert, Daimler und TUI sehen gut aus, ThyssenKrupp konnten sogar ihr relativ luftiges Niveau weiter ausbauen – das alles ist untypisch für einen Bärenmarkt.
Der DAX wird den Kampf um die 7000er-Marke wieder aufnehmen und am Ende auch gewinnen. Die Sorgenfalten zu pflegen ist eine Aufgabe, der man sich auf einem DAX-Niveau von knapp 7500 Punkten wieder zuwenden sollte. Bis dahin erscheint es durchaus lukrativ, auf der Käuferseite zu bleiben. DAX am 5. März (Schluss): 6683 Punkte..
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