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Kredit oder Leasing – waspasst für Privatkäufe besser?
Heutzutage bieten Händler eine Fülle von Angeboten und Zahlungsmodellen. So kann fast allen Finanzierungswünschen und wirtschaftlichen Gegebenheiten entsprochen werden. Gerade Leasing-Angebote für Privatkunden treten immer mehr in Erscheinung. Beim Autokauf ist Leasing auch im Privatkundenbereich längst nichts Ungewöhnliches mehr. Aber rentiert es sich beim Kauf von Einrichtung oder technischen Geräten? "Privatkunden sollten beim Thema Finanzierung im Vorfeld genau abwägen, ob sich Leasing im Vergleich zum herkömmlichen Kredit wirklich für sie lohnt", so ein Finanzierungsexperte des Allgemeinen Wirtschaftsdienstes AWD.
Leasing war in der Vergangenheit vermehrt in der Geschäftswelt üblich. Gerade aus steuerlichen Aspekten ist es für Selbstständige und Freiberufler besonders attraktiv: Leasingraten mindern ihre Steuerlast. Mittlerweile entdecken immer mehr Hersteller und Händler den Privatmarkt für sich und ihre Leasing-Angebote. Kunden erhalten dabei den Eindruck, alles ließe sich rasch und unkompliziert leasen. Zudem steht ihnen stets modernste Ware zur Verfügung. Denn Hersteller tauschen ihre Produkte alle zwei oder drei Jahre gegen brandneue Modelle aus. So nutzen Leasing-Kunden ständig die aktuellsten oder neuesten Produktmodelle und zahlen dafür monatliche Leasingraten.
Durchweg positive Aspekte, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass Leasing-Nehmer die Gegenstände nicht erwerben, sondern lediglich über einen festgelegten Zeitraum mieten. Während der Nutzung zahlen sie ausschließlich für den Wertverlust. Dabei akzeptieren manche Leasing-Geber im Voraus zu leistende, einmalige Sonderzahlungen, um Leasing-Raten niedrig zu halten. Die Höhe dieser Sonderzahlungen beläuft sich meist auf ungefähr 20 Prozent des Kaufpreises. Umgekehrt ist etwa ein hoher Restwert am Laufzeitende möglich, um niedrige Raten zu gewährleisten. Das führt aber unter Umständen zu Problemen, wie das Beispiel Auto-Leasing zeigen kann: Der Leasing-Geber schätzt den Wert eines Autos nach Ablauf des Vertrags noch auf 9000 Euro. In Wirklichkeit lässt sich das Auto nur noch für 8000 Euro verkaufen. Der Differenzbetrag von 1000 Euro lastet nun auf dem Leasing-Nehmer.
Kredit – Eigentum auf Raten
Finanziell günstiger stehen Privatkunden häufig mit einem Bankkredit da. Er ermöglicht Kreditnehmern Schritt für Schritt die finanzierten Gegenstände irgendwann einmal ihr eigen nennen zu können. Mit einem Kredit sind Käufer überdies in der Lage, Rabatte zu nutzen, die beispielsweise bei Barzahlung gewährleistet werden. Autohändler bieten etwa bei Barzahlung Rabatte von bis zu 15 Prozent an. Ob ein Kredit für potenzielle Kreditnehmer günstiger ist, lässt sich am effektiven Jahreszins festmachen. Er gibt die Belastung im Verhältnis zur Kreditsumme über das ganze Jahr betrachtet an.
Banken sind im Gegensatz zu Leasing-Gesellschaften gesetzlich verpflichtet, den Effektivzins anzugeben. Zieht man diesen heran, um zwischen Leasing oder Bankkredit abzuwägen, dann kommen Privatpersonen beim Bankkredit in der Regel günstiger weg. Bei Finanzierungen über Privat-Leasing beträgt der Effektivzins in Einzelfällen laut der Verbraucherzentrale des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen mehr als 30 Prozent. So gesehen ist ein Bankkredit bei Betrachtung der Zinssätze für Privatpersonen häufig besser als ein Leasing-Geschäft.
Gleichwohl welche Finanzierungsform man wählt, entscheidend ist es, den finanziellen monatlichen Spielraum im Vorfeld auszuloten. Was am Monatsende auf dem Konto übrigbleibt, zählt als maximale Belastung. Kreditnehmer sollten besser etwas darunter bleiben, um bei unvorhergesehenen Belastungen für einen Ausgleich sorgen zu können. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Anhaltspunkt: Die Laufzeit des Kredits darf die Lebensdauer des finanzierten Gegenstands nie überschreiten. "Bei Aufnahme größerer Kreditsummen sollten Kreditnehmer unbedingt kompetente Beratung in Anspruch nehmen und verschiedene Angebote vergleichen", so der AWD-Finanzierungsexperte. .
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