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- AZ 26/2008
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Hilfsmittelversorgung: Aktionsbündnis fordert Wahlfreiheit
Sechs Millionen Menschen in Deutschland sind dem Aktionsbündnis zufolge auf medizinische Hilfsmittel wie Bandagen, Inkontinenzprodukte, Rollstühle oder Prothesen angewiesen. Durch die Neuregelung werde ihr Mitspracherecht in der Versorgung ignoriert, beklagen die Initiatoren. Betroffene würden mit ungewohnten und eventuell weniger geeigneten Produkten und Versorgungspartnern konfrontiert. Zu befürchten seien Fehl- oder Unterversorgungen, höhere Kosten und ein Zusammenbruch der wohnortnahen Versorgung. Und so ist es das erklärte Ziel des Bündnisses "das Recht auf freie Wahl des Versorgungspartners im Hilfsmittelbereich zu erhalten und eine bedarfsgerechte, dem Stand der Technik entsprechende Versorgung mit Hilfsmitteln sicherzustellen".
"Die meisten Betroffenen wissen noch gar nicht, was im nächsten Jahr auf sie zukommt", meint Dr. Martin Danner, Referatsleiter Gesundheitspolitik der BAG Selbsthilfe. Doch ab 2009 würden viele ihre Hilfsmittel nicht mehr über ihre gewohnten Stellen beziehen können. In diesem Jahr gilt noch eine Übergangsfrist – einige Versicherte haben die Neuregelung aber bereits zu spüren bekommen, insbesondere für die Inkontinenzversorgung kam es bereits zu Vertragsabschlüssen. "Erste Erfahrungsberichte zeigen, dass bei einer Versorgung durch den preisgünstigsten Anbieter die Bedürfnisse von Patienten mit hohem Versorgungsaufwand nicht hinreichend berücksichtigt werden", erklärt Danner. Patienten und pflegende Angehörige beklagten vor allem die schlechtere Qualität der Versorgung und die mangelnde Beratung durch manche ihnen neu zugewiesene Versorgungspartner. Das Aktionsbündnis sieht durch die neuen Verträge zudem eine Oligopolbildung von Anbietern mit Dumping-Preisen kommen. Mittelständische gewachsene Strukturen würden ohne Not zerstört.
An dem Aktionsbündnis beteiligt sind Patienten- und Selbsthilfevereinigungen, Hilfsmittelhersteller und Versorgungspartner. Darunter auch die Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V., der Bundesverband Medizintechnologie und die Deutsche Gesellschaft für Patienten und Versicherte e.V..
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