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- AZ 29/2008
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Bausparen – ein Klassiker nicht nur für Häuslebauer
"Selbst wenn nicht für jede Person der Lebenstraum aus den eigenen vier Wänden besteht, so sehen zahlreiche Anleger Bausparen als sinnvolle Möglichkeit, Guthaben anzusparen. Denn die Konditionen sind dank Guthabenzins und staatlicher Förderung im Vergleich zu anderen Anlageformen unbestritten attraktiv", so ein Bausparexperte des Allgemeinen Wirtschaftsdienstes (AWD).
Besonders für Arbeitnehmer mit kleinen oder mittleren Einkommen und für Auszubildende bietet Bausparen ansprechende Renditeaussichten. Rechnet man die staatlichen Zuschüsse mit ein, bringt Bausparen je nach Tarif mehr als 5% Ertrag pro Jahr. Das übertrifft häufig die Konditionen von klassischen Sparplänen.
Der Staat gewährt für Einzahlungen auf einen Bausparvertrag bis zu einer Höhe von 512 Euro (Verheiratete: 1024 Euro) 8,8% Wohnungsbauprämie unter folgenden Voraussetzungen: Bausparer müssen mindestens 16 Jahre alt sein, weniger als 25.600 Euro zu versteuerndes Jahreseinkommen beziehen (Verheiratete: 51.200 Euro) und pro Jahr mindestens 50 Euro in den Bausparvertrag einzahlen.
Auch Vermögenswirksame Leistungen (VL) werden vom Staat gefördert – und zwar mit 9% Sparzulage auf eine jährliche Einzahlung von maximal 470 Euro pro Arbeitnehmer. Das zu versteuernde Jahreseinkommen darf hier 17.900 Euro (Ledige) beziehungsweise 35.800 Euro (Verheiratete) nicht übersteigen. Zahlen Arbeitgeber nicht die vollen VL, ist es Bausparern möglich, die Differenz aus eigenen Mitteln aufzubringen, um ebenfalls in den vollen Genuss staatlicher Prämien zu kommen. Beim Bezug staatlicher Förderung ist zu beachten, dass das Guthaben erst sieben Jahre nach Vertragsbeginn prämienunschädlich verfügbar ist. Sparer, die vorher kündigen, verlieren ihren Prämienanspruch.
Flexibilität ist Trumpf
Aber nicht nur die staatliche Förderung und eine ansprechende Rendite machen Bausparen interessant. Auch die Flexibilität verhilft dieser Anlageform zu ihrer enormen Akzeptanz. Sparraten können jederzeit vom Bausparer geändert oder ausgesetzt werden; ebenso ist es möglich, Vertragssummen während der Sparphase zu erhöhen. Zudem lässt sich mit einem Bausparvertrag eine langfristige Zinssicherheit realisieren. Bereits bei Abschluss eines Bausparvertrages sichert der Bausparer sich die Zinsen für ein späteres Bauspardarlehen.
Die Zusage niedriger Darlehenskonditionen hat aber ihren Preis: Während der Sparphase erhalten Kunden eher geringe Zinsen. Für Anleger, die konkrete Eigenheimpläne hegen und zudem ihren Sparerfreibetrag ausgeschöpft haben, ist dies weniger relevant als für Anleger, die Bausparen unter dem Aspekt attraktiver Renditen nutzen – sie sollten Tarife mit höherer Guthabenverzinsung wählen.
Vielfältige Verwendung garantiert
Bei Zuteilung des Vertrags haben Bausparer die Wahl, das Darlehen abzurufen oder sich lediglich das Guthaben auszahlen zu lassen und auf das Darlehen zu verzichten. Ein Bausparvertrag ist meist vielseitiger verwendbar, als allgemein bekannt. Gängig sind Bauen, Kaufen, Modernisieren oder Renovieren. Ungewöhnlicher sind beispielsweise der altengerechte Umbau eines Objektes oder der Kauf einer Wohnung im Altenheim. Des Weiteren sind mit einem Bausparvertrag der Erwerb von Bauland und die Anfertigung von Einbaumöbeln möglich. Selbst die Miterben eines Hauses können ausbezahlt werden.
"Unabhängig von der Verwendung, ist es in erster Linie vor Abschluss eines Vertrags wichtig, das ideale Modell mit den geeigneten Tarifen aus den zahlreichen Angeboten der Bausparkassen zu finden", so der AWD-Bausparexperte. .
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