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Schaeffler schielt nach Continental
Zunächst hatten positive Nachrichten deutscher Unternehmen noch für einen freundlichen Wochenstart gesorgt, doch mit der guten Laune war es schnell vorbei. Mit großen Schritten steuerte der DAX auf die 6000er-Marke zu, wobei die Gründe altbekannt waren. Die Angst vor einem Ausweiten der Finanzkrise in den USA ließ die Kurse fallen. Überraschenderweise kam aber von einer Seite Hilfe, mit der eigentlich niemand gerechnet hatte. Ein fallender Ölpreis sorgte für Entspannung auf dem Börsenparkett. Dass es so weit kam, lag u. a. an freundlicheren Tönen im Atomkonflikt mit dem Iran. Zudem präsentierte das amerikanische Finanzinstitut J.P. Morgan Securities besser als erwartete Geschäftszahlen und die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen weniger stark als vorhergesagt. Allerdings sind die Experten trotz des Anstiegs des DAX skeptisch, ob er die Marke von 6000 Zählern noch lange verteidigen kann. Einige halten einen Rückgang auf bis zu 5500 Punkte für durchaus realistisch.
• Im Mittelpunkt des Interesses stand in der vergangenen Woche das Bemühen der Schaeffler-Gruppe, den Automobilzulieferer Continental zu übernehmen. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtete, hat eine Gruppe internationaler Banken Continental-Aktien gekauft und Schaeffler mit Call-Optionen ausgestattet. Bis jetzt soll sich Schaeffler ca. 36% an Continental gesichert haben. Ein Übernahmeangebot haben die Continental-Verantwortlichen allerdings vorerst abgelehnt. Sie begründeten ihre Entscheidung damit, dass das Angebot in keiner Weise den wahren Wert des Unternehmens widerspiegelt. Schaeffler hat 69,37 Euro je Continental-Aktie geboten. Zudem wirft Continental Schaeffler vor, sich auf "rechtswidrige Weise" angeschlichen zu haben, um die Führung zu übernehmen. Wie der Vorsitzende der Schaeffler-Geschäftsleitung, Jürgen Geißinger, mitteilte, ist aber nicht eine komplette Übernahme das Ziel, sondern eine strategische Beteiligung. Eine Zerschlagung von Continental oder ein Delisting, ein Rückzug von der Börse, ist demnach definitiv nicht geplant.
• Der Vorstand des Stahlkonzerns ThyssenKrupp hat beschlossen 2% des Grundkapitals, also bis zu 10.500.000 eigene Aktien, zurückzukaufen. Durch die Aufstockung des Besitzes eigener Aktien soll die Möglichkeit strategischer Akquisitionen erhöht werden. Bereits im Sommer 2006 und im Frühjahr dieses Jahres hatte ThyssenKrupp eigene Aktien erworben. Zusammen mit dem nun beschlossenen Vorhaben würden sich dann rund 10% eigene Aktien im Depot des Konzerns befinden.
• Der Pharmakonzern Merck hat in Japan die Zulassung für das Krebsmedikament Erbitux erhalten. Mit der Arznei können Patienten mit EGFR-positivem kurativ inoperablem, fortgeschrittenem oder rezidivierendem Kolorektalkarzinom behandelt werden.
• Die Siemens-Sparte VAI Metals Technologies hat einen Auftrag aus der Ukraine erhalten. Im Rahmen des Auftrags soll ein Kompaktstahlwerk für eine neue Produktionsstätte in Bila Zerkwa bei Kiew geliefert werden. Auftraggeber ist der Schrottverwerter Euro Finance. Der Großauftrag hat ein Volumen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
• Berichten der spanischen Zeitung "El Confidental" zufolge hat sich das Kreditinstitut Banco Bilbao Vizcaya Argentaria von einem möglichen Angebot für die Allianz-Tochter Dresdner Bank zurückgezogen. Wie es heißt, hat die schwierige Bewertung der Investmentbanking-Sparte den Ausschlag für den Rückzug gegeben. Wie es in dem Zeitungsartikel weiter heißt, scheint nun die Wahrscheinlichkeit am größten, dass die Commerzbank die Dresdner Bank übernimmt.
• Das Dialyseunternehmen Fresenius Medical Care hat Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres bekannt gegeben. Demnach konnte der Umsatz um 11% gesteigert werden, das EBIT kletterte um 9%..
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