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- AZ 31/2008
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Ölpreis als Zünglein an der Waage
Die erfreuliche Performance des Leitindex war zu Wochenbeginn vor allem darauf zurückzuführen, dass der Ölpreis weiter nachgab. Der Preis für ein Barrel fiel dabei auf ein 6-Wochen-Tief. Einige Experten rechnen sogar damit, dass der Ölpreis noch weiter fallen wird und somit weiter zur Entspannung an den Finanzmärkten beitragen wird. Immerhin ist er ein immens wichtiger Faktor für die konjunkturelle Entwicklung. Aufschluss über die konjunkturelle Entwicklung gibt aber auch der ifo-Geschäftsklimaindex, der als wichtigstes Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft gilt. Im Gegensatz zum Ölpreis deutet der Index nicht auf eine rosige Zukunft hin. Mit einem Fall von 101,2 auf 97,5 Punkte im Juli ging es für den ifo-Index deutlicher zurück als im Vorfeld von den Volkswirten erwartet. Die Experten deuten dies dahingehend, dass der konjunkturelle Aufschwung langsam aber sicher zu Ende geht. Ob an dieser These etwas dran ist oder ob die Stimmung bald wieder besser wird, bleibt abzuwarten. Dass es derzeit keine sicheren Prognosen gibt, haben die vergangenen Monate gezeigt.
• Der Wolfsburger Automobilkonzern Volkswagen hat für das erste Halbjahr 2008 einen Auslieferungsrekord erzielt. Weltweit wurden in diesem Zeitraum nach Unternehmensangaben 3,27 Mio. Fahrzeuge verkauft, rund 5,8% mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Juni wurden allein 2,4% mehr Fahrzeuge ausgeliefert als im Juni 2007.
• Der Energieversorger E.on hat in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass er sich rund 50% der Anteile am weltweit größten Offshore-Windpark-Projekt gesichert hat. Gemeinsam mit dem dänischen Energieversorger DONG Energy hat der Konzern die Anteile vom britisch-niederländischen Ölkonzern Royal Dutch Shell am London Array Offshore-Windpark erworben. London Array hat eine Kapazität von 1000 Megawatt. Nun sollen in etwa 15 Kilometer Entfernung zur Küste von Kent und Essex mehr als 270 Windturbinen installiert werden.
• Der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Das Unternehmen senkte sein Ziel beim Gewinn vor Zinsen und Steuern von 7,7 auf 7,0 Mrd. Euro und begründete dies mit steigenden Rohstoffpreisen, einem starken Euro und der schlechten weltweiten konjunkturellen Lage. Die veröffentlichten Halbjahresergebnisse waren dagegen noch besser ausgefallen als erwartet.
• Der Logistikkonzern Deutsche Post hat gegenüber der "Börsen-Zeitung" geäußert, dass man es nicht eilig mit dem Verkauf der Beteiligung an der Deutschen Postbank hat. Nach Angaben des Vorstands steht derzeit noch nicht einmal fest, ob es überhaupt zum Verkauf kommt. Neben dem Verkauf der Bank steht auch die Restrukturierung des US-Geschäfts der Deutschen Post im Mittelpunkt. Für das defizitäre US-Expressgeschäft hat sich die Post vorgenommen, den Verlust bis 2011 um rund 1 Mrd. Dollar auf 300 Mio. Dollar zu reduzieren.
• Die Schaeffler KG gibt im Kampf um den Automobilzulieferer Continental nicht auf. Zuletzt hat das Unternehmen sein Angebot erhöht. Nachdem Schaeffler den Continental-Aktionären im Wege eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebotes zunächst 69,37 Euro pro Aktie geboten hatte, hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht der Schaeffler KG mitgeteilt, dass der für den Stichtag 14. Juli 2008 ermittelte gültige Drei-Monats-Durchschnittskurs 70,12 Euro beträgt. Daraufhin hat Schaeffler mitgeteilt, den Conti-Aktionären diesen Betrag zahlen zu wollen. Großaktionäre haben aber bereits angedeutet, dass ein Angebot von 80 Euro je Anteilsschein das Mindeste ist. Der Continental-Vorstand will sich unterdessen nicht so einfach geschlagen geben und bereitet offenbar einen Abwehrplan vor. So will nach Informationen der "Financial Times Deutschland" der Vorstand von Conti den Aktionären die Ablehnung des Angebots vorschlagen. Zudem lässt der Vorstand die Goldman Sachs Group nach einem Weißen Ritter suchen..
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