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- AZ 37/2008
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DAX: Schonfrist ist abgelaufen
Letzte Woche schien ein Funken Hoffnung den ansonsten trüben Anlegerhorizont zu erleuchten, als das US-Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal von 1,9% auf 3,3% revidiert wurde. Allerdings war dieser Anstieg eindeutig dem 80-Milliarden Konjunkturpaket der Regierung zuzuschreiben, dessen Wirkung inzwischen wohl verpufft sein dürfte. Beim Gedanken an das dritte Quartal verfinsterten sich daher die Mienen der Anleger schnell wieder. Währenddessen sorgte der Absturz des deutschen Geschäftsklima-Index zeitweise für schlechte Stimmung am Frankfurter Parkett. Die Gewinnschätzungen für 2009 erscheinen einigen Experten nun zu ambitioniert, sie erwarten teils drastische Korrekturen. Das könne nicht gut sein – weder für die Aktien, noch für den Euro, so die Analysten. Dann aber sorgte der fallende Ölpreis für eine angenehme Überraschung. Der Ölpreis erlebte den stärksten Absturz seit dem Golfkrieg 1991. Dennoch war an der Börse von Euphorie keine Spur. Trotz des Anstiegs bis auf über 6500 Punkte ließ sich der DAX eher zum Jagen tragen.
Die Perspektive der Analysten
Die meisten Analysten stellen sich beim DAX in der kommenden Woche auf eine breit angelegte Handelsspanne ein. Der DAX wird in einer Schwankungsbreite zwischen 6250 und 6500 Punkten erwartet. Erleichterung herrscht unter den Experten lediglich darüber, dass das Aktienbarometer bislang zumindest die charttechnisch als wichtig erachtete 6250-Punkte Unterstützungsmarke verteidigen konnte. Richtige Impulse für einen Ausbruch aus dieser Marge nach unten oder nach oben sind für die Profis derzeit nicht auszumachen. Allerdings wird der Börsenmonat September am Parkett allgemein gefürchtet, was nach Ansicht des Bankhauses Ellwanger & Geiger eher für fallende Kurse spricht. Insgesamt fällt auf, dass sich die Experten in ihren Kommentaren zum Marktgeschehen derzeit sehr wortkarg geben. Nur ein paar wenige Optimisten setzen nun konsequent auf weiter fallende Rohstoffpreise.
Aktien im Fokus
SAP und Infineon wurden beide wie angekündigt am 27. August zum Eröffnungskurs aus dem Depot genommen. Das Ergebnis geht vor dem Hintergrund der wechselhaften Börsenstimmung in Ordnung. Allianz und Adidas werden mit einem Verkaufslimit von 119 Euro bzw. 42,70 Euro versehen. Der Verkauf der Dresdner Bank ist für die Allianz nun abgewickelt, der Versicherungskonzern hat ein Sorgenkind weniger – und die Commerzbank ein Problem mehr. Im Depot ist die Commerzbank nun wieder zum Einkaufspreis zu haben. Hier ist erst einmal eine Konsolidierung angesagt, der Wert ist aber nicht unattraktiv. Bei Daimler und Lufthansa bieten sich ebenfalls Gewinnmitnahmen an. Die beiden Werte werden am Mittwoch (3. September) zum Eröffnungskurs zum Verkauf gestellt. TUI muss seinen Platz im DAX räumen und steigt in den M-DAX ab. Dennoch halten sich die Abschläge in Grenzen, was positiv zu bewerten ist. Insgesamt ist die Aufwärtsbewegung im DAX aber mit Argwohn zu genießen. Die veräußerten Werte im Depot wird man wohl bald wesentlich preiswerter wieder zurückkaufen können. DAX am 2. September (16.45 h): 6509 Punkte..
Aktiezum KursTipp vomKurs aktuellVeränderung in %StrategieCommerzbank18,85 2.7.18,32– 3%HaltenAllianz108,80 2.7.116,70+ 7%Limit 119 EuroLufthansa14,15 9.7.15,80+ 11%VerkaufenAdidas38,80 2.7.41,00+ 6%Limit 42,70 EuroTUI14,70 9.7.14,00– 5%HaltenSAP34,4017.7.38,07+ 11%Verkauft 27.8Daimler39,1517.7.42,90+ 10%VerkaufenBASF40,5517.7.39,90– 2%HaltenThyssenKrupp33,7023.7.32,50– 4%HaltenInfinion 5,44 6.8.6,10+ 12%Verkauft 27.8.Bayer55,44 6.8.55,50+/– 0%Haltenzum Vergleich: DAX seit 2.7.6305,00 6509,00+ 3%
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