Nur kurz über 5000

(lk). Der Deutsche Aktienindex hat in der vergangenen Woche einen kurzen Erfolg erzielen können: Er überwand die Hürde von 5000 Punkten und legte bis Mittwochabend um 3,6% auf 5167 Zähler zu.

b Kurzbericht DAX (45. Kalenderwoche)

Maßgeblichen Anteil an dem Auf-wärtstrend hatte die Commerzbank. Das Kreditinstitut hatte als erste deutsche Großbank erklärt, das Rettungspaket der Bundesregierung anzunehmen. Für Händler und Analysten ist dies ein Zeichen dafür, dass der Bann nun gebrochen ist und eventuell weitere Kreditinstitute das Angebot sich helfen zu lassen annehmen. Neben dieser Meldung stand natürlich auch die Wahl des neuen amerikanischen Präsidenten im Vordergrund. Dass es nun tatsächlich Barack Obama geworden ist, wurde an den Finanzplätzen aber nicht mit Kursgewinnen gefeiert. "Die Prognosen haben zuletzt bereits in diese Richtung gezeigt, so dass Obamas Sieg keine große Überraschung mehr war und dies bereits in den Kursen eingepreist ist", so ein Börsianer. Denn eines ist klar: Der amerikanische Präsident ist zwar der mächtigste Mann der Welt, aber selbst diese Macht genügt nicht, um die derzeitige Finanzkrise vergessen zu machen. Von daher bleiben die Probleme an den Börsen vorerst weiter bestehen.

Deutliche Verluste mussten in der vergangenen Woche die Stammaktien von Volkswagen hinnehmen. Zurückzuführen ist dies auf die Entscheidung der Deutschen Börse, dass die VW-Aktie nur noch mit 10% im DAX gewichtet wird. Die Börse kann diese außerordentliche Indexneugewichtung dann vornehmen, wenn eine Aktie aufgrund extremer Kursschwankungen ein zu hohes Gewicht von mehr als 10% im Index erlangt.

Die zweitgrößte deutsche Bank, die Commerzbank , hat bekannt gegeben, dass sie die Hilfsmaßnahme der Deutschen Bundesregierung zur Stabilisierung des Finanzmarktes nutzen wird. Demnach wird der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung der Commerzbank eine stille Einlage in Höhe von 8,2 Mrd. Euro zur Verfügung stellen. Außerdem wird der Commerzbank als Option eine Garantie für Schuldverschreibungen über 15 Mrd. Euro eingeräumt. Zahlen zum dritten Quartal präsentierte die Bank ebenfalls. Dabei kam heraus, dass das Konzernergebnis mit einem Minus von 285 Mio. Euro abgeschlossen hat, das operative Ergebnis lag bei Minus 475 Mio. Euro.

Der Technologiekonzern Linde hat Zahlen zu den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres präsentiert. Demnach wurde der Umsatz um 4,8% gesteigert, auf wechselkursbereinigter Basis gab es sogar ein Plus von 11%. Während der operative Gewinn ebenfalls gesteigert wurde, lag das EBT unter den Ergebnissen des Vorjahres. Dies ist nach Angaben des Unternehmens auf den im Vorjahr erzielten Buchgewinn zurückzuführen. Dieser kam durch den Verkauf von Unternehmensteilen zustande. Für das Gesamtjahr gibt sich Linde zuversichtlich und rechnet mit einer Steigerung des Umsatzes und einer überproportionalen Ergebnisverbesserung.

Der Software-Riese SAP wird an der geplanten Erhöhung der Wartungsgebühren festhalten. Trotz Kundenprotesten wird es nach Aussage der Konzernführung weder beim Supportmodell noch bei der geplanten Erhöhung der Wartungsgebühren Abstriche geben, so ein Mitglied des für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika verantwortlichen Vorstands in einem Interview mit "Euro am Sonntag". Offenbar erklärt sich SAP aber bereit, sich mit den Kunden zusammenzusetzen und ihnen die Vorteile des neuen Supportmodells zu erläutern.

Der Automobilkonzern BMW hat seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr revidiert und reagiert damit auf die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Angesichts des deutlichen Absatzrückgangs im dritten Quartal erscheint das Erreichen einer Umsatzrendite von 4% für das Gesamtjahr nicht mehr zu realisieren..

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